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16. September 2002, 11:45   #23
jupp11
 
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hmm,

lala hat oben ja schon eine Riesendefinition gepostet.

ich tue es auch nochmal, denn diese Gelddiskussion, die sich hier mit Anarchie verbindet, hat zwar mit Darknesz und ebay vielleicht zu tun, allerdings nichts mit Anarchie oder nicht.

Also 1.:
Zitat:
Anarchie
[zu griechisch ánarchos »führerlos«] die, Herrschaftslosigkeit, Gesetzlosigkeit.
© 2002 Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG
das ist die Kurzform der Erklärung des Wortes Anarchie.

Nun 2. die Erklärung für Anarchismus, das ist wohl eher das, wovon hier die Rede ist:
Zitat:
Anarchismus
der, politische Ideologie, die darauf zielt, jede Herrschaft von Menschen über Menschen, jede gesetzliche Zwangsordnung, besonders den Staat, zu beseitigen und ein autoritäts- und herrschaftsloses Zusammenleben herbeizuführen. Ursprünglich von rein individualistischen Prinzipien bestimmt, hat sich der Anarchismus später mit kollektivistischen Ideen verbunden. Während er anfänglich die extreme Gewaltlosigkeit lehrte, hat er später teilweise auch den individuellen und kollektiven Terror als Instrument revolutionärer Umsturzbewegungen propagiert und praktiziert.
Man unterscheidet 1)den individualistischen Anarchismus, der schrankenlose Freiheit für den Einzelnen, absolute Vereinigungsfreiheit und unbeschränktes Privateigentum fordert (William Godwin, M.Stirner, P.-J. Proudhon). 2)den kollektivistischen Anarchismus (revolutionären Anarchismus), der auf eine staaten- und klassenlose Kollektivordnung (im Gegensatz zum marxschen »autoritären« Sozialismus) und auf Kollektiveigentum zielt, sei es an den Produktionsmitteln (M.A. Bakunin) oder auch an den Konsumgütern (P.A. Kropotkin).
Die erste revolutionär-anarchistische Organisation (gegründet von Bakunin und S.G. Netschajew: »Propaganda der Tat«) verübte zahlreiche Attentate und Sabotageakte; sie verlor Anfang des 20.Jahrhunderts an Bedeutung. Steigenden Einfluss übte seitdem der Anarchosyndikalismus (Syndikalismus) besonders in den romanischen Ländern aus. Seit etwa 1960 fand anarchistisches Gedankengut besonders Bakunins bei der neuen Linken Beachtung.

© 2002 Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG
Ich persönlich halte mich an das obere Zitat, es erscheint mir greifbarer, als die folgenden Ausführungen, die zwar zum Funktionieren auch einen Bereich der Nicht-Anarchie brauchen, aber in sich selbst schon wieder Nichtanarchisch gegliedert sind.

Deswegen bleibt für mich die Definition als Gesetzlosigkeit bzw. Herrschaftslosigkeit, die greifbarere. Allerdings nie bezogen auf eine Gruppe, sondern auf den Einzelnen. Demnach dürfte es zwar viele Anarchisten geben, sobald die sich aber gruppieren, geben sie einen Teil des Anarchismus auf und würden somit, streng genommen nicht mehr unter den Begriff Anarchisten fallen. Zumindest nicht zu 100 %.