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15. October 2004, 18:46   #1
Maggi
 
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Die schlechtesten Bauarbeiter ...

hat Sauerlach wohl gepachtet.

Nicht nur, dass nun plötzlich der ganze Ort von 5.000 Seelen meint, das weitere Ausbleiben einer Kanalisation käme einem Armageddon gleich, nun werden auch plötzlich an drei verschiedenen Stellen die Kanalisationsbauarbeiten vom letzten Jahr fortgesetzt. So wird die gesamte B13, nach der B12 wohl die berüchtigste Bundesstraße im Münchener Raum, teilweise gesperrt, damit die Bauarbeiter im Schneckentempo ihre Kanalisationsbauarbeiten fortsetzen können. Das wäre ja schon schlimm genug, käme nicht noch folgendes dazu:
Die Bauarbeiter haben Ampeln aufgestellt. Sicherheit wird hierzulande nämlich mit großem »S« geschrieben. Blöd ist also nur, dass morgens, wenn alle Welt vom Süden Richtung Norden, also nach München will, die Ampelphase Richtung Norden kurz gestellt wird. Die Ampelphase Richtung Süden ist viel länger. Und am Nachmittag - richtig, da ist es umgekehrt. Wenn die Stadtflucht beginnt und die gesamte Bevölkerung Münchens durch das Tor zum Oberland (wie sich Sauerlach wie jeder Ort in der Umgebung nennt) die Reise gen Süden antreten will, steht man also nochmals lange.
Die Bauarbeiter können keine Straßen ausbessern. Die festgewalzten Teerhaufen liegen kunterbunt verstreut überall im Ort herum, manchmal wird die Straße dutzende Zentimeter tiefer, man hat man das Gefühl, einen kleinen Hügel zu befahren. Und das bei einem Ort, in dem wohl die meisten Straßen überhaupt ausgebessert wurden. Fährt also der Bus mit seiner mittelmäßigen Federung über diese Buckelpisten, rattert da alles, was da rattern kann und jede Möglichkeit, im Bus zu schlafen oder ein Gespräch zu führen, wird im Keime erstickt.
In dem kleinen Vorort von Sauerlach, in dem ich zu wohnen pflege, wird auch gebaut. Der geldgierige Bauer von nebenan meint, jetzt wäre die richtige Zeit gekommen, fünf neue Mietshäuser auf die Felder zu streuen - und genau das macht er jetzt. Weswegen unsere fleißígen Bauarbeiter die Wasserrohre verlegen müssen.
Die tun das praktisch Tag und Nacht. Allerdings haben sie von 9 bis 12 Arbeit, danach Mittagspause bis um 15 Uhr, dann wieder Arbeit bis etwa fünf und dann ist es nur noch eine Stunde bis Dienstschluss, weswegen sich ein Fortsetzen der aktuellen Tätigkeit nicht lohnen würde.
Daraus folgt: Sprudelnde Hydranten und Wasserleitungen überall im Ort - allerdings auf der Straße. Aus den Wasserhähnen im Haus kommt das Wasser nur sehr stotternd heraus ...

Überflüssig zu sagen, dass diese Arbeiten während des Ausbleibens des Berufsverkehrs während der Ferien gestoppt wurden und erst zu Beginn des neuen Schuljahres wieder aufgenommen wurden.

Ciao,
Maggi