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26. October 2005, 10:08   #10
tw_24
 
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Ist denn sicher, daß die Welt ohne den Irak-Krieg heute oder mittelfristig sicherer wäre? Saddam Hussein, das ist eine Tatsache, hat auch international agierende Terroristen finanziell und logistisch unterstützt, teilweise ihnen sogar ein sicheres Rückzugsgebiet geboten, explizit zu Al Kaida sich bekennende Banditen waren allerdings, so scheint's, nicht darunter.

Letztere, auch das dürfte unumstritten sein, haben ein Problem mit der gesamten westlichen Welt, teilweise auch mit der islamistischen, wofür der Irak-Krieg aber nicht ursächlich ist. Mit oder ohne diesen Krieg - die Heiligen Krieger würden jede sich ihnen bietende Gelegenheit nutzen, als "Märtyrer" in die Geschichte ihres Heiligen Krieges einzugehen.

Und dabei sind es gerade sie, diese Scheinheiligen, die weitaus mehr Zivilisten im Irak umlegen als die Alliierten mit UN-Mandat. Die irakische Bevölkerung hat dabei doch gerade durch die mehrheitliche Annahme der neuen Verfassung, die durchaus keine ideale ist, auch gezeigt, daß sie gewillt ist, die Chancen zu nutzen, die die Befreiung vom Bath-Faschismus bietet.

Die Abstimmung selbst ist doch schon der beste Beweis dafür, daß die irakische Bevölkerung die demokratische Austragung von Interessenkonflikten mehr mag als deren "Lösung" durch die Mittel einer Diktatur oder jene, die Heilige Krieger bevorzugen. Daß dieser so offenkundig geäußerte Wille einer Bevölkerung in den Diktaturen in Iraks Nachbarschaft nicht gern gesehen wird, liegt auf der Hand.

Entsprechend setzen die dort ja letztlich um ihren Machterhalt sich sorgenden klerikal-faschistischen Regimes auf Gewalt, die sich einerseits nach innen richtet, um die jeweils eigene Bevölkerung nicht auf den Gedanken kommen zu lassen, der irakischen nachzueifern, und nach außen, speziell gegen den Irak, um dort den tatsächlichen Fortschritt zu behindern.

So unterstützt der Iran, dessen Regierung auf der Buchmesse in Frankfurt durch englischsprachige Ausgaben der Protokolle der Weisen von Zion ihren Antisemitismus auf "intellektuellem" Gebiet zeigte, eben finanziell recht massiv islamistische Feinde jeglicher Zivilisation im Irak und droht unterdessen weiterhin mit der Vernichtung Israels.

"If Israel dares attack our installations at Bushehr, our losses will be very low because only one structure will be destroyed, while we have the means of attacking Israel’s nuclear facilities and arsenals so that no trace of Israel will remain." kraftprotzte der iranische Präsident Khatami und verriet damit, was er unter "friedlicher Nutzung" von Kernenergie versteht.

Nicht unwahrscheinlich ist denn auch, daß ein so durchgeknallter Allah-Jünger islamistische Mörder mit Mini-Nukes ausrüstet, um den Irak so nachdrücklich zu destabilisieren, daß der in einem religiös oder rassistisch begründeten Bürgerkrieg versinkt, damit eine ja von der irakischen Bevölkerung mehrheitlich gewünschte Demokratisierung nicht als Beispiel für die mögliche Überwindung quasifeudaler Unterdrückungsverhältnisse dienen kann.

Die Gefahr für den Frieden geht hier aber eben nicht von den Alliierten aus, sondern doch in der Tat von Diktaturen, die sich - leider - noch immer allerbester Beziehungen zu Old Europe erfreuen - Vertreter des deutschen Auswärtigen Amtes auf der Frankfurter Buchmesse beispielsweise störten sich nicht an der antisemitischen Literatur auf dem iranischen Stand in ihrer direkten Nähe, es waren nur wenige Schritte in Halle 5.

Es gehört zum Wesen islamistischer Banditen auch in Staatsämtern, daß sie sich in einem ständigen Kampf gegen vermeintliche "Kreuzzügler" sehen, ihnen und ihrer Propaganda ist völlig gleichgültig, ob sie tatsächlich bedroht oder angegriffen werden oder nicht; sie befinden sich so oder so im Kampf, deshalb sind sie eine Gefahr für den Frieden, nicht eine letztlich doch sehr rational handelnde US-Administration.

Daß die irakische Bevölkerung ihnen eine Absage erteilt hat, aber auch sicherlich denjenigen, die eine verfassungsmäßige Trennung von Staat und Religion sich wünschten, das ist in jeder Hinsicht ein Erfolg für diese - und eben eine Niederlage für mordende Banditen, die sich internationaler Unterstützung erfreuen, deren Opfer aber wohl auch vom SPIEGEL, diesem "linken" Qualitätsblatt, den Alliierten angelastet werden.

Man hat beim SPIEGEL eben vollstes Verständnis für der Barbaren Not angesichts der "amerikanischen Bedrohung", die freilich offenbar auch ausgeht von jenen Irakern, die sich nicht mit Waffengewalt dagegen wehren, selbst über das Schicksal ihres Landes zu bestimmen. Der deutsche SPIEGEL wird es ihnen nie verzeihen.

Zitat:
Zitat von Ben-99
Da wundert es nicht, daß nach letzten Umfragen über eine Million Iraker Verständnis für die Anschläge gegen die Besatzungstruppen zeigen [..]
... was keine 5 Prozent der irakischen Bevölkerung wären. Sehr repräsentativ, oder?

MfG
tw_24