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25. October 2007, 08:36   #7
Ben-99
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... daß der Uli, der Franz und der Karl-Heinz irgendwann in den Wirren der Nachkriegsjahre ganz tolle Spieler waren, wird niemand ernsthaft bezweifeln wollen. Tatsache ist aber auch, daß es wohl niemandem gelingen wird, auch nur halbwegs sachlich über den bayerischen Verein zu urteilen. Auch Dir nicht, denn sonst hättest Du zumindest auf diesen Satz verzichtet:

Zitat:
Zitat von tommygoler

Hier in Deutschland ist nur FC Bayern dazu fähig, wahrlich unvergessliche Momente im Vereinsfußball zu schaffen.
Ich kann ja verstehen, daß die Münchner zu ihrem Verein stehen. Das würde ich vermutlich auch, wenn ich da unten bei den Jodlern leben müßte. Aber daß der Rest der Republik eher gereizt auf den Geldsack-Verein reagiert, ist genauso verständlich, was viel mit der Überheblichkeit mancher Funktionäre und Spieler zu tun hat. Aber sicherlich spielt auch Neid eine Rolle. Allerdings ist man nicht etwa neidisch auf das gute Team, sondern auf die fette Kohle, mit der sich der Verein jeden teuren Spieler kaufen kann.

Warum haben denn Clubs wie zum Beispiel St. Pauli so viele eingefleischte, treue Fans? Weil man dort eben nicht mit dem Geld um sich werfen kann. Und da auch die Bayern wissen, daß das Publikum eher Sympathie für den Kleineren, Schwächeren hegt, rutscht den verwöhnten Münchnern jedesmal vor Angst das Herz in die Hose, wenn sie wieder mal zum David-gegen-Goliath-Duell im bescheidenen Stadion am Millerntor antreten müssen und dann auch meist prompt versagen.

Übrigens würde mir die Leitung eines solchen Teams überhaupt keinen Spaß machen. Eben weil die Leute erwarten, daß man ständig siegt und ganz oben in der Tabelle steht. Denn wenn es anders wäre, würden sich die Fans zu Recht fragen: Wie schlecht muß ein Trainer oder Manager sein, der nicht einmal mit so viel Knete und eben auch den besten Spielern und Ersatz-Spielern die Meisterschaft gewinnt?

Für die einen mag der FC Bayern göttlich und das Nonplusultra sein. Für andere dagegen, zu denen auch ich mich zähle, ist der Münchner Verein das beste Beispiel für einen früher mal liebenswerten Sport, der heute aber immer öfter aus Mannschaften besteht, die nur noch durch abartig horrende Honorare zusammengehalten werden. Und was passieren kann, wenn man einem noch nicht ausgereiften jungen Mann 20 Millionen aufs Konto überweist, hat man bei Sebastian Deisler erlebt. Und ganz sicher wird er nicht der Letzte sein, den die schon fast perverse Scheckbuch-Mentalität der heutigen Verantwortlichen im seelenlosen Fußball-Busineß krank gemacht hat.

Gruß Ben