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7. January 2006, 20:18   #4
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99
... dann bin ich beruhigt, daß wir zumindest in diesem Punkt einer Meinung sind.
Mein Weltbild bräche doch auch gründlich zusammen, bezeichnete etwa die Junge Welt plötzlich den "irakischen Widerstand" als Terrorismus ;-). Wenn man schon der Tagesschau einen Vorwurf machen kann, dann nur den, daß sie Terroristen nicht als solche bezeichnet und sich statt dessen - von "Aufständische" und "Widerstand" kommend - nur um eine neutrale Bezeichnung müht, die also nicht gleichzeitig kommentiert. Doch da ist der SPIEGEL, wie gesagt, ein denkbar unglaubwürdiger Ankläger, die Tagesschau schon eher auf dem Weg einer Besserung, wenn sie von Regimegegnern spricht.

Besonders lächerlich macht der SPIEGEL als Sprachpolizei sich auch noch durch seinen Kronzeugen Jaroslaw Walesa, der meint: "Die Regel meines Vaters war, das Regime mit friedlichen Mitteln zu bekämpfen." Als was würden dann die SPIEGEL- und sonstigen dissidenten Sprachhüter eigentlich den sehr bewaffneten und dadurch letztlich auch nicht gerade demokratischen Aufstand der noch verbliebenen Juden im Warschauer Ghetto im April 1943 bezeichnen? Fühlten sie sich - der Waffen, nicht des bekämpften Regimes wegen - dann wohl auch "beleidigt" oder daß "jeder demokratische Widerstand desavouiert" wäre, nennte man, was 1943 passierte, Widerstand?

MfG
tw_24