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30. January 2006, 20:21   #33
tw_24
 
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Was nun "belegt" ist, lieber Papa, ist allein die Tatsache, daß beim Hamburger Abendblatt Redakteure herumsitzen, die von der föderalen Verfassung der USA nicht die geringste Ahnung haben und die Aussagen sogenannter "Experten", die immer nur hinterher zu wissen vorgeben, sie hätten schon vorher alles gewußt, zu einer insgesamt falschen Aussage zusammenbasteln.

George W. Bush hat im (Bundes-)Staat Mississippi administrativ erstmal herzlich wenig zu sagen, verantwortlich für die Durchführung oder Nichtorganisation von Maßnahmen sind der republikanische Gouverneur Haley Barbour und mehr noch der Bürgermeister der Stadt, Ray Nagin. George W. Bush hätte ohne eine Anforderung nicht einmal (legal) die Nationalgarde schicken können.

Daß vor allem dieser Bürgermeister, er ist heute ein Demokrat, von seinem Versagen ablenken möchte, während andere, die ohnehin aus verschiedenen halluzinierten wie manchmal auch zutreffenden Gründen George W. Bush nicht mögen, die Gelegenheit nutzen, ihm Versagen vorzuwerfen, ist nachvollziehbar, aber eben kaum mehr als billige Lüge, die die politische Organisiertheit der USA leugnet.

Und wenn George W. Bush erklärt hat, er "glaube, niemand hat damit gerechnet, daß die Dämme brechen könnten", dann ist das ungefähr das, was später der deutsche Fachmann für Ökofaschismus, der als Jürgen Trittin das Dosenpfand zum Standortvorteil Deutschlands machte, auch erklärte, als er nach einem Zeitungs-Beitrag seine Gefühle entdeckte:
Zitat:
Ich habe die Nachrichten über den Hurrikan mit großer Anteilnahme verfolgt und bin schockiert über die verheerenden Auswirkungen. Die Unterstellung, ich sei gefühllos und mir sei das Schicksal der Menschen in der Katastrophenregion egal, ist bodenlos. Ich bin zu einem Zeitpunkt, als alle davon ausgingen, New Orleans sei vom Schlimmsten verschont geblieben, der Bitte der FR gefolgt, einen Beitrag über die klimapolitischen Zusammenhänge der Katastrophe zu schreiben. Ich habe darin die einfache Vermutung zurückgewiesen, man könne einen solchen Hurrikan monokausal dem Klimawandel zuordnen. Darin eine Missachtung der Opfer zu sehen halte ich für eine böswillige Unterstellung, die nur durch die Wahlkampfsituation zu erklären ist.

[..]

Das ganze Ausmaß der Katastrophe begann sich erst abzuzeichnen, nachdem der Beitrag erschienen war.

[..]

Man kann einem Text, der montags verfasst wurde, nicht vorwerfen, dass er nicht auf die Ereignisse von Dienstag oder Mittwoch reagiert. In Kenntnis des ganzen Ausmaßes der Katastrophe hätte ich mich zunächst mit der Frage befasst, wie man den Menschen helfen kann, wie man jetzt dafür sorgen kann, dass New Orleans, eine der schönsten Städte der USA, für seine Bürger wieder bewohnbar wird. Und wenn all das getan ist, dann geht es um die Frage, die ich versucht habe am Montag zu stellen, nämlich: Wie verhindert man, dass sich solche Ereignisse mit einem solchen Elend für Menschen häufen und in ihren Auswirkungen für die Menschen immer schlimmer werden?

(http://www.frankfurter-rundschau.de/...e/?cnt=720781&)
Wenn ein so ausgewiesener Umweltexperte wie Jürgen Trittin am Montag nicht auch nur ahnen konnte, was am folgenden Dienstag oder Mittwoch passieren würde, dann kann George W. Bush es schon gar nicht wissen.

MfG
tw_24