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20. May 2008, 10:08   #13
Akareyon
 
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SPON schreibt doch tatsächlich unter der Überschrift Kriegsgeneration bis heute traumatisiert:
Zitat:
Schlafstörungen, Panikattacken: Einer aktuellen Studie zufolge leiden überdurchschnittlich viele Senioren unter posttraumatischer Belastungsstörung. Die Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges wirken offenbar bis heute nach.
Den Rest vom Artikel muß man eigentlich nicht lesen, schließlich ist klar, worauf es hinausläuft: das neu erwachte Nationaldenken des Verliererlandes Deutschland übt sich in Aufarbeitung und versucht, mit Psycho-Gebrabbel die Tätergeneration zu Opfern des von ihnen angezettelten Krieges umzudeuten.

PTBS, daß ich nicht lache! Denn die erschreckenden Implikationen liegen auf der Hand: handelt es sich bei J. Fritzl auch um einen Österreicher und war er damals nicht älter als zehn Jahre, muß doch davon ausgegangen werden, daß er zumindest bewußt die Wirrungen des Krieges miterlebt hat, selbst, wenn nur mittelbar durch die familiäre Atmosphäre, die mit Sicherheit von Angst geprägt war. Seine monströse und durch nichts zu rechtfertigende Tat ist also nichts weiter als Ausdruck des kollektiven Wahnsinns, den der Krieg in ganz Europa angestiftet hat?

Soll wirklich angedeutet werden, das Inzest-Monster Fritzl hätte nicht schlicht einen an der Klatsche gehabt, sondern sei Opfer von Umständen noch lange selbst vor seinen ersten Greueltaten geworden, die ihre Eigendynamik entwickelten, bis ihm, dem diagnostizierten "Kontrollfreak", die Kontrolle entglitt und alles weitere Vorgehen als reine Schadensbegrenzung zu verstehen ist?

Mit anderen Worten, wird die Verteidigung Fritzls auf Unzurechnungsfähigkeit wegen posttraumatischen Belastungssyndroms plädieren und sein Vergehen mit der üblichen "schweren Kindheit" zu entschuldigen versuchen?