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24. November 2006, 15:24   #8
tw_24
 
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Peter Scholl-Latour, der, wie Jeffrey Gadmin heute im Tagesspiegel erinnert, überzeugt war, "Saddam verstecke Massenvernichtungswaffen", mag sich ja mühen, "komplizierte Sachverhalte möglichst kurz" wiederzugeben, doch wenn er den Auftrag der UNIFIL darauf reduziert, "Ruhe an der Grenze zwischen Israel und Libanon herzustellen", unterschlägt er den Hauptauftrag der UNIFIL - und der ist nunmal - übrigens seit Jahren - die Entwaffnung der Hisbollah und die Verhinderung des Waffenschmuggels für diese Bande.

Und da dieser Waffenschmuggel kaum über die israelisch-libanesische Grenze stattfindet, sondern über die syrisch-libanesische sowie über das Mittelmeer, das nun Deutsche bewachen, die übrigens noch kein einziges Schiff inspizierten, desinformiert Peter Scholl-Latour die, die aus unerfindlichen Gründen noch an seine Kompetenz glauben, in einem ganz wesentlichen Punkt. Israel wurde Mitte Juli immerhin von der Hisbollah angegriffen, die UNIFIL und Libanon entwaffnen sollten.

Nun rüstet diese Bande unter den Augen der UNIFIL wieder auf, deren Anführer Israel sogar die Frechheit besaß, Israel mit eben der Hisbollah und ihren Waffen zu drohen, was beweist, daß er ganz gut weiß, daß er und seine UNIFIL die Resolution 1701 ignorieren. UNIFIL unternimmt - wie gehabt - eben nichts, den Waffenschmuggel für die Hisbollah zu unterbinden, die kein Geheimnis daraus macht, daß es für sie keine Grenze zwischen Israel und Libanon gibt, die zu beachten wäre. Da soll Israel untätig zuschauen?

Natürlich, jeden IAF-Jet müssen die Froschfresser als Provokation empfinden, führt er doch deren UNtätigkeit anschaulich vor. Das macht nebenbei auch die Hisbollah, wenn sie versucht, den Libanon entweder in einen Bürgerkrieg zu stürzen oder durch eine Drohung mit einem solchen die Macht in Beirut zu übernehmen, doch das scheint ja den Segen der UNIFIL zu haben, denn dagegen protestiert ihr Chef überhaupt nicht, obgleich selbst Kofi Annan Ende Oktober noch einmal die Entwaffnung der Hisbollah forderte.

Gegen diesen klaren Auftrag scheinen die schießwütigen Froschfresser zu meutern, sie starren lieber in die Luft und fühlen sich bedroht durch die, für die Landesverteidigung kein Fremdwort ist. Es wären die IAF angesichts der jüngsten Erfahrungen mit der UNIFIL schlicht mächtig verantwortungslos, unternähmen sie keine Aufklärungsflüge auch zu UNIFIL-Stützpunkten, denn in denen gingen, das ist kein Geheimnis, Hisbollah-Banditen ein und aus. Kurzum, wenn die libanesische Seite und die UNIFIL ihre Verpflichtungen nicht erfüllen, gibt es keine Grundlage mehr für die Einhaltung des 'Waffenstillstands' durch Israel.

Dessen in der Tat unfähige Regierung hat sich - leider - einwickeln lassen, einmal mehr gemeint, der "Weltgemeinschaft" guten Willen zeigen zu müssen. Und wie üblich wurde Israel übervorteilt. Die, die den Krieg begannen, nämlich Hassan Nasrallahs Bande, dürfen machen, was immer sie wollen, während dem überfallenen Land, und das ist Israel, nun offen gedroht wird mit Angriffen auf IAF-Flugzeuge, während am Boden - und besonders nachts - alle Augen zugedrückt werden, bewaffnen die sich, die Israel überfielen, wieder neu. Und sie werden dafür nichtmal verurteilt, womit ja zumindest mal sowas wie Äquidistanz geheuchelt wäre.

MfG
tw_24