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17. May 2008, 17:38   #23
Ben-99
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... Moooment, Aka. Wie bitte? "Stephanie" war keine Person des öffentlichen Interesses? Du solltest schon bereit sein, Dich für Recherchen in die Niederungen des Boulevard-Journalismus zu begeben, wenn Du denn schon so etwas behauptest. Und es kommt sogar noch schlimmer:

Zitat:
Zitat von Aka

Ich denke und hoffe, daß es mit der Amstettener Familie ähnlich sein wird und die Neugier der Öffentlichkeit nicht so weit gehen wird, alle schmutzigen Details zur Befriedigung und Bereicherung ihrer eigenen perversen Kontrollsex-Phantasien erfahren zu wollen.
Auch da liegst Du falsch. Denn gerade wurde bekannt, daß ein Klinik-Mitarbeiter heimlich Fotos von Elisabeth Fritzl gemacht hat, die er für 300.000 Euro verkaufen wollte. Das Tragische daran: Er hätte die Kohle wohl auch bekommen, wenn er den Deal etwas geschickter eingefädelt hätte. Denn so was bietet man nicht direkt einer bestimmten Zeitung an, sondern läßt das Material von einer weltweit agierenden Agentur vermarkten.

Zitat:
Wie die Tageszeitung "Österreich" am Sonnabend berichtete, wurde in der Nacht zum Freitag ein Fotograf erwischt, der sich auf den Balkon des Krankenhausgebäudes hieven wollte, in dem die 42 Jahre alte Elisabeth F., fünf ihrer Kinder und ihre Mutter psychiatrisch betreut werden. Elisabeth war von ihrem Vater Josef F. 24 Jahre lang in einen Keller gesperrt und vergewaltigt worden.

Auch ein Mitglied des Klinikpersonals von Amstetten-Mauer habe trotz eines ausdrücklichen Verbots ein Foto eines Familienmitglieds aufgenommen und versucht, es für 300 000 Euro zu verkaufen, berichtete das Blatt ferner. Trotz der Belagerung des Klinikums durch die Fotografen wagten sich die Familienmitglieder immer häufiger in den Park des Geländes, berichtete "Österreich" unter Berufung auf Klinikmitarbeiter. So sei die 42-jährige Elisabeth als Krankenschwester verkleidet im Garten spazieren gegangen. Ihr jüngster Sohn, ein Fünfjähriger, habe sich einen Traum erfüllt und sei inkognito in einem Schnellrestaurant essen gegangen.

Paparazzi gnadenlos auf Foto-Jagd
Ich denke, daß der Fall der "Kellerkinder von Amstetten" von seiner medialen Bedeutung her schon bald alles überschatten wird, was wir bisher gewohnt waren. Auch Natascha Kampusch ist als Opfer im Vergleich dazu nur ein kleines Licht. Und das wissen auch ihre "Berater". Und genau deshalb läßt man sie jetzt auch beinahe täglich in den Medien auftreten, um am Ende noch möglichst viel mit ihr zu verdienen. Denn von der Nr. 2 in der aktuellen Verliesopfer-Hitparade will sicherlich schon bald kaum noch jemand etwas wissen.

So zynisch geht es nun mal zu im abgefuckten Medien-Busineß. Und oft sind es dieselben Blattmacher, die darüber entscheiden, ob auch diesmal wieder die Geschädigte eines Perversen oder vielleicht doch mal zwischendurch ein schmucker, rotgekleideter Schmuse-Mönch als Aufmacher herhalten soll.

Im Grunde ist das alles eine Wichse, und deshalb ist auch die nächste Aussage von Dir falsch: "Ab einem bestimmten Punkt mußt Du das Spiel nach den Regeln der Medien spielen, sonst hast Du verloren." Nö, stimmt nicht. Es gibt genug Leute, die sich zum Beispiel jahrzehntelang dem klebrigen Charme der "Bild"-Zeitung verweigert haben. Natürlich wurden sie dann systematisch von Diekmann und seinen Vorgängern runtergemacht. Und doch sind sie heute noch Stars und haben allen bewiesen, daß es auch anders geht, daß es nicht langfristig der Karriere schaden muß und daß man sich eben nicht für ein bißchen Ruhm an jedes Arschloch verkaufen muß.

Gruß Ben