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14. March 2006, 22:37   #21
Ben-99
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... dafür kenne ich wiederum keinen einzigen der von Dir Genannten, Maggi. Nicht mal vom Namen her. Das liegt jetzt aber wohl wirklich an unserem beträchtlichen Altersunterschied. Ich kenne überhaupt nur wenige der jungen Comedy-Stars, weil ich immer befürchte, daß sie genauso wenig originell sind wie zum Beispiel dieser furchtbar unlustige Michael Mittermeier, bei dem ich nicht mal genau weiß, ob ich jetzt den Namen richtig geschrieben habe, was wiederum zeigt, wie schnell ich wegzappe, wenn der Langweiler in irgendeinem Programm auftaucht. Ja, ich weiß: Ich bin als alter Sack intolerant, verbohrt und gebe auch dem Nachwuchs keine Chance ;-)

Umgekehrt hatte Gerhard Polt seine größte Zeit, als Du noch in den Windeln lagst. Und das ist überhaupt nicht überheblich von mir gemeint, sondern nur eine sachliche Feststellung. Aber wie er damals in seiner TV-Serie "Fast wia im richtigen Leben" den deutschen Spießer in all seiner lächerlichen Borniertheit, aber eben auch Gefährlichkeit dargestellt hat - das war unübertroffen. Und sein auf den ersten Blick spaßiger, in Wirklichkeit aber bitterböser Kino-Film "Kehraus" gilt nach wie vor bei deutschen Cineasten als Kult und gehört auch bei mir zu den Filmen, die ich mir bisher besonders oft angesehen habe.

Falls also mal irgendwann die 5-DVD-Packung der damaligen Serie von einem Laster fallen sollte und Du gerade in der Nähe bist, würde ich an Deiner Stelle sofort zugreifen ;-)

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASI...372376-7976203

Und auch auf dieser Seite ("Gerhard Polt ist Kabarettist und Philosoph") wird der in Ehren ergraute ultrazynische Grantler, auf den Ihr Barzis stolz sein könnt, recht treffend charakterisiert:

http://www.br-online.de/kultur-szene...ern/polt.shtml

Gruß Ben

Zitat:
Ab 1978 strahlte der Bayerische Rundfunk Polt und Müllers gemeinsames Sketch-Kabarett-Serie "Fast wia im richtigen Leben" aus. Ein Quotenrenner trotz Niveau - lange vor dem Comdey-Quatsch unserer Tage.

Und dann kam der Tag, an dem Polt endgültig überregionale Berühmtheit erlangte, als er gemeinsam mit Dieter Hildebrandt abgeschaltet wurde. Von Polt kam die bissige Satire über den umstrittenen Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals wegen dem der "Scheibenwischer" von der Bayerischen Staatsregierung als "verleumderische und bösartige Ehrabschneidung" kritisiert wurde. Für Polt gab es dafür den Grimme-Preis in Silber und endgültig überregionale Berühmtheit. 1986 folgte "Kehraus" und damit das Kino-Debüt. Bis heute wohl das beste Stück zum Münchner Fasching