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20. May 2005, 09:07   #10
Sledge
Erdbeermund
 
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Die Kreuzblütler
Dazu gehören die vielen verschiedenen Kohlarten, Rettiche, Radieschen und Teltower Rübchen. Meerrettich, Kressearten und Senf Kreuzblütler mindern wahrscheinlich das Krebsrisiko, helfen durch die Ballaststoffe, den Körper zu entgiften, beinhalten Zellschutz-Vitamine und keimtötende Senföle, beugen Entzündungen vor, Stärken die Atemwege u.s.w.
Besonders gut für unsere Gesundheit sind die Kohlarten.

Weißkohl
Weißkohl ist schlicht und einfach das Nationalgemüse der Deutschen. Ca. 400 000 Tonnen davon werden jährlich geerntet und ca. 1/3 davon landet als Sauerkraut auf unseren Tellern. Der "Urkohl", aus dem der Weißkohl sich entwickelt hat, ist der Meerkohl, der an den Küsten von Mittelmeer und Atlantik vorkommt. Weißkohl beinhaltet: Kalium (Herz), Kalzium (Knochen), Eisen (Blut), viele Vitamine, besonders Vitamin C und B und er hat, je nach Sorte, nur 25 - 95 Kalorien je 100 g .
Weitere Inhaltsstoffe des Weißkohls schützen vor Krebs, stärken die Abwehrkräfte, wirken entzündungshemmend und blutverdünnend. Sollen all diese Wirkstoffe uns zu gute kommen, wird eine Menge von mindestens 4 El Weißkohl 5 mal in der Woche empfohlen.
Man sollte möglichst Weißkohl aus Bio - Anbau verwenden. Denn - wenn Kohl starke Blähungen verursacht, ist das ein Zeichen für starke Überdüngung.
Kohlblätter können aber auch noch auf eine ganz andere Art helfen. Bei Gelenkproblemen (besonders des Knies) durch Überbelastung oder nach Sportunfällen Weißkohlblätter gut waschen, die dicken Rippen flach schneiden, mit dem Nudelholz solange das Blatt bearbeiten, bis Saft austritt und das oder die Blätter auf die schmerzende Stelle binden!

* Weißkrautsalat 300 g Weißkohl
* Salz
* 2 Stangen Sellerie, in kleinen Stücken
* 1 Apfel, entkernt in sehr feine Blättchen geschnitten
* 1 Orange, geschält und in Spalten
* 2 Möhren, geputzt und in sehr fein gehobelt
* Für die Marinade:
* 100 g Joghurt
* 1 TL Senf, mild
* 1 Zitrone, davon den Saft
* Zucker
* Salz und Pfeffer
* Öl, wer es mag

Die Salatzutaten in einer Schüssel mischen und die Marinade vorsichtig darunter ziehen. Mindestens 2 Stunden kühlgestellt durchziehen lassen.

Rotkohl
Der Ursprung ist der gleiche wie beim Weißkohl. Rotkohl ist aber magenfreundlicher, hat etwas mehr Eiweiß, mehr Kalium, doppelt soviel Eisen und Kupfer, 5 B-Vitamine, Vitamin A und ebensoviel Vitamin C wie der Weißkohl.
Rotkohl aber enthält außerdem ein ganz wichtiges Flavonoid, das Anthocyan. Diese kennen wir auch im Rotwein und in allen Beeren mit blauer Farbgebung. Dieses Flavonoid ist medizinisch anerkannt als krebshemmend und entzündungshemmend, es senkt das Cholesterin und schützt vor Herzinfarkt und Schlaganfall. Wichtig zu wissen, das dieser Wirkstoff beim Kochen zerstört wird!!
Schon unsere Großeltern und deren Großeltern betrachteten den Rotkohl als "gut fürs Blut" und alles, was damit zusammenhängt. Das wären Krampfadern, Venen und sogar bei offenen Beinen wurden Rotkohl-Umschläge gemacht.
Dazu wird der Rotkohl gehobelt, in eine sauberes, ausgekochtes Tuch gelegt und dieses auf die offenen Stellen. Zweimal täglich ca. 30 Min. sollten es bei hochgelagerten Beinen sein.

Wirsing
Vom Wirsing hieß es früher, er heile alle schmerzenden Stellen. Heiße Wirsingkohlblätter helfen bei Bauch- und Brustschmerzen, bei Krämpfen und sogar bei Kopfschmerz. Die heißen, plattgewalzten Blätter auf die betroffenen Stellen legen, ein Tuch darüber und abwarten.
Wird der Wirsing als Speise zubereitet, unbedingt die ersten 5 Außenblätter entfernen, auch wenn es schwer fällt! Der Wirsing nimmt extrem viele Schadstoffe auf, besonders Blei!
Er hat nur ca. 30 Kalorien/ 100 g und von allen guten Inhaltsstoffen noch etwas mehr als Weiß- und Rotkohl. 100 g roh als Salat gegessener Wirsing deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C.

* Wirsinggemüse 500 g Wirsing, ohne Blattrippen, kleingezupft
* Butter
* Sahne
* 2 Zwiebeln, feingewürfelt
* 100 g Speck, fein gewürfelt
* Salz und Pfeffer
* Kümmel, gemahlen
* 2 Äpfel, entkernt und feingewürfelt.

Wirsing nur blanchieren, abtropfen lassen und in der Butter anschwitzen. Mit Sahne, Menge nach Wunsch, ablöschen und ca. 10 Min. dünsten. Speckwürfel auslassen, Zwiebeln darin dünsten und alles ohne das Bratfett zum Wirsing geben, würzen, abschmecken, erwärmen und zuletzt die Apfelstückchen zugeben.

Blumenkohl
Blumenkohl ist der bekömmlichste unter allen Kohlarten, wenn da nicht die leidige Überdüngung wäre. Gerade der Blumenkohl wird leider sehr stark gedüngt. Man sollte deshalb versuchen, Bioware zu bekommen, auch wenn diese etwas teurer ausfällt. Übrigens ist der Blumenkohl (oder Karfiol) eigentlich gar nicht so weiß von Natur aus. Das wurde im angezüchtet. Witzigerweise versucht man heutzutage, die grünen Köpfe wieder zu züchten.
Blumenkohl enthält einige B-Vitamine, Beta-Carotine und in frischem Zustand Vitamin C.
Er eignet sich besonders gut für Magen- Darmkranke und für Diabetiker. Früher sagte man zu ihm auch "Reiniger" und er wurde bei Asthma, Arthritis und Leiden von Niere und Blase eingesetzt.
Man sollte unbedingt beachten, dass Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion auf Blumenkohl wegen des relativ hohen Jodgehaltes verzichten sollten. Roh gerieben soll Blumenkohl auch eine Heilwirkung bei Parodontose haben.

Brokkoli
Der Brokkoli ist auch unter dem Namen Spargelkohl oder Bröckelkohl bekannt. Es ist eine Abart des Blumenkohls und schmeckt auch ähnlich wie dieser. Die Römer sollen den Brokkoli nach Deutschland gebracht haben und in sehr alten Kochbüchern findet man ihn auch, allerdings unter dem Namen "Spargelkohl".
Eigentlich der wichtigste Inhaltsstoff ist das Kalzium. Er ist sehr viel, fast um das Fünffache, höher als beim Blumenkohl. Deshalb wird Kuhmilchallergikern auch der Verzehr von Brokkoli empfohlen, um den Kalziumbedarf zu decken. Weiterhin sind der Karotingehalt, Eisengehalt und Vitamin C-Gehalt ebenfalls wesentlich höher als beim Blumenkohl. Der Natriumgehalt dagegen ist gering und deshalb eignet er sich gut als Gemüse bei Nierenproblemen. Die Stiele sollte man unbedingt mitessen. Sie enthalten viel Selen, was die Abwehrkräfte stärkt. Kein anderes Gemüse hat einen so hohen Gehalt an Sulforaphan von dem man annimmt, dass es die Ausbildung und Vermehrung von Krebszellen verhindern kann.
Brokkoli ist aber auch ideal, wenn man mal wieder eine Diät zwecks Gewichtsreduzierung macht. Die Bitterstoffe sind günstig für die Verdauungswege und die Entgiftung.
Schmeckt besonders lecker:

Zitronenbrokkoli

* 500 g Brokkoli
* 3 EL Olivenöl
* Saft einer mittleren Zitrone

Brokkoli in kleine Röschen teilen, Stiele nur unten etwas schälen und dämpfen oder garen, indem die Köpfchen aus dem Kochwasser ragen!. Dann in dem Olivenöl vorsichtig wenden, den Zitronensaft zugeben und heiß servieren.

Grünkohl
Alle Grünkohlfans warten schon sehnsüchtig auf den ersten Frost, denn dann beginnt die vor allem in Norddeutschland so geschätzte Grünkohlzeit. Durch den Frost verwandelt sich die Stärke in Zucker und das macht den "guten Geschmack" aus. Ebenso ist es ja bekannter weise beim Rosenkohl.
Grünkohl ist eines unserer wertvollsten Gemüse, die wir kennen. Vor allem kann er bei Osteoporose wegen seines sehr hohen Gehaltes an Kalzium wertvolle Dienste leisten. 200 g haben in etwa soviel Kalzium wie 400 ml Milch. Schwefelhaltige Stoffe sollen Lungenkrebs hemmen können. Kalium hilft gegen Wasser in den Geweben und unterstützt damit die Nieren, Blase und Herz. Bei Magengeschwüren ist Grünkohl ein ideales Gemüse.
Roh sollte er nicht verzehrt werden. Damit der Körper das Beta-Karotin nutzen kann, sollte Grünkohl stets mit etwas Fett zubereiten werden.

Kohlrabi
Der Kohlrabi ist bei uns erst seit dem Mittelalter bekannt. Er ist ein gesundes, wertvolles Gemüse aber leider heute oft mit viel zu viel Nitrat belastet durch die Überdüngung. Er enthält sehr viel Vitamin C und sollte möglichst roh verzehrt werden. Übrigens ist der Vitamingehalt in den Blättern wesentlich höher als in den Knollen!. Also die Blätter klein hacken und mitessen! Der hohe Magnesiumgehalt ist günstig zur Verhinderung der Arteriosklerose. In der Krankenkost kann er auch roh gerieben verwendet werden. Er regt die Nieren an.

Rosenkohl

Der Rosenkohl ist erst seit dem frühen 19. Jahrhundert bei uns bekannt. Als Wintergemüse sind sein Gehalt an den Vitaminen A, B und C besonders wichtig. Rosenkohl sollte bei allgemeiner Schwäche und/oder nach Krankheiten in der Erholungsphase gegessen werden. Er hilft bei Verstopfungen und Übersäuerung des Magens. Auch finden wir im Rosenkohl das Sulforaphan wieder - Sie erinnern sich? Es hat eine gute Anti-Krebs-Wirkung.
Rosenkohl kann fast roh gegessen werden, was viele gar nicht wissen. Roh ist er natürlich noch wertvoller als gekocht!

Rosenkohlsalat

* 500 g Rosenkohl, kleine Röschen, geputzt
* 2 Zwiebeln, rote
* 5 Tomaten, fest
Für die Soße:
* 5 El Gemüsebrühe (bitte kein "Instant"!)
* Saft einer Zitrone
* Salz und Pfeffer
* 2 EL Joghurt, natur oder Senf, je nach Geschmack

Die Rosenkohlröschen sehr klein schneiden. Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden, Tomaten achteln und beides mit dem Rosenkohl mischen. Die Soßenzutaten verrühren, abschmecken und über das Gemüse geben, wieder vorsichtig mischen und mindestens 4 Stunden durchziehen lassen.