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12. April 2006, 23:20   #6
Loddarnewyork
 
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Korrekt, Bandwurm. Würde St.Pauli immer so leidenschaftlich kämpfen, wären sie auf Platz 1, btw. in der 1. Liga.

Ich bezog das aber auf alle Mannschaften. Wenn ich Sport treibe - und alle Welt behauptet ja, daß das Fußballspielen Sport ist - gebe ich alles, sprich 100 Prozent. Das kann man von jedem Sportler erwarten, sonst braucht er nicht zu spielen/zu kämpfen. Natürlich hat man nicht bei jedem Spiel, an jedem Sporttag, seine optimale Form. Mal gelingt mehr, mal weniger, auch beim Fußball. Aber Kampf, Bereitschaft, 90 Min. Aufopferung, sollte man erwarten können.

Vollen Einsatz und Bereitschaft erwartet auch jeder Arbeitgeber von seinen Arbeitnehmern. Zu Recht, denn dafür bezahlt er sie schließlich. Bei den Kickern sehe ich das aber nicht, daß diese Bereitschaft immer da ist.

Den bezahlten Fußball (Sport) sehe ich als Zirkus an. Das Stadion ist die Manege, die Zirkusbesucher (im Stadion und an den Bildschirmen) zahlen Eintritt, um diese Künstler zu sehen. Artisten im Zirkus wirst Du aber nie mit halbem Engagement sehen. Die geben immer alles, ob nun am Hochseil, oder bei sonstwelchen Kunststücken.

Der zahlende Zuschauer - und da zählt natürlich auch der TVer zu - kann diese hundertprozentige Einsatzbereitschaft erwarten, denn dafür bekommt dieser (Fußball)Künstler einen immens hohen Salär.

Ein Manager eines Weltkonzerns (z.B. Zetsche, Mercedes) bekommt im Jahr ca. 3,5 Millionen Euro und arbeitet dafür locker 7 Tage a 16 Std./Woche. Ettliche Fußballprofis bekommen mehr im Jahr, ohne Einrechnung von Werbeeinnahmen. Und das für 1 bis 2 Spiele a 90 Min die Woche und täglich 1 - 4 Std. Training.

Werbeeinnahmen sind übrigens einer der Hauptgründe, warum sich Olli Kahn so entschieden hat, wie er ich entschieden hat. Denn wäre er nicht mit zur WM gefahren, hätte er sich 11! lukrative Werbeverträge abschminken können. Und das hätte seine Partymaus Verena sicherlich gar nicht gern gesehen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, daß sie den Kahn nur deshalb liebt, weil er mit seinem Breitmaul beim Küssen nebei Liebling sagen kann?
Das mal nur zu seinem "Ich will trotzdem dabei sein, um die Mannschaft zu unterstützen. Die Mannschaft zählt und nicht Olli Kahn".

Für die Masse der Fußballspieler geht es aber heute nicht mehr um Sport, sondern die Kohle steht an erster Stelle. Und das mit Abstand. Keine 5 Prozent identifizieren sich mit dem Verein, oder der Stadt des Vereins. Beispiele dafür gibt es Hunderte. Derzeit typisch dafür: Ballack, Ronaldo, aber auch dieser Novotny, der ständig seinen Arbeitgeber verklagt. Kohle, Kohle, Kohle, was anderes haben diese Typen nicht im Kopf.

Im normalen Leben wären diese Typen Nullen, kaum geeignet, um Post auszutragen. Aber man könnte jetzt natürlich wieder behaupten, ich wäre nur neidisch. Kein Problem, damit kann ich leben. Allerdings weiß ich, daß irgendwann der Kollaps kommt. Irgendwann kommen auch die Zirkusbesucher mal auf den Trichter, daß alles mehr Schein als Sein ist und dann ist Ende im Gelände mit diesen gierigen Millionaros. Genau so, wie auch eines Tages die Masse keinen Bock mehr auf die Ackermänner und Esser dieser Welt haben wird.

Denn irgendwann wacht diese Masse auf und läßt sich von der Absahnerklasse dieser Welt nicht mehr für dumm verkaufen. Ihre Luxusvillen, Autos und Jachten werden brennen und man wir sie zum Teufel jagen...