Einzelnen Beitrag anzeigen
5. April 2003, 11:00   #44
sara
 
Registriert seit: March 2003
Beiträge: 634
Ich denke, dass der "Wille" begrenzt frei ist. Wille definiert sich für mich als meine Wahl mein Leben - in welchem Bereich auch immer - zu gestalten. Und das mit der Einschränkung, dass ich bedenken muss, ob der Rahmen, der mich umgibt, das so zuläßt, bzw. ob ich bereit bin die Konsequenzen meines Handelns auch zu leben, wenn ich diesen Rahmen sprenge. Der "Rahmen" das sind die Grenzen meiner Möglichkeiten: meine Lebensgeschichte, die Gesellschaft in der ich lebe, der Staat mit all seinen Auswirkungen usw.

Ist es denn so wichtig, oder überhaupt nötig, "Willen" zu definieren, zu wissen, ob er physisch, psychisch oder sonstwas ist ? Ich muss nicht immer wissen, wie das Ding sich anfühlt, das ich lebe oder ? Wichtiger ist doch, glaube ich, immer wieder beständig zu überprüfen, ob das, was ich derzeit lebe, auch das ist, was ich für Erstrebenswert zu Leben halte.

Das erinnert mich an die ewige Frage : "Wer bin ich ?" - Wo ich auch sage: Wer ich bin, ist nicht das wesentliche - wichtiger ist für mich zu wissen, das ich bin und das ich, so wie ich bin, das mit mir vereinbaren kann.

btw: wenn man Sucht als Krankheit definiert, dann nimmt dann doch dem Süchtigen die Verantwortung für sein Handeln. Krankheit ist "Schicksal" von "Gott" oder sonstwem gegeben, wenn ich Glück habe, genese ich von selbst, oder ein Arzt kann mir dabei helfen, wenn ich Pech habe, dann gesunde ich nicht. Die Auswirkungen von Sucht stellen sich als Krankheit dar, rein symptomatisch. Ein Süchtiger, der seine Sucht lebt, der weiss eigentlich sehr genau, was er tut, auch wenn er es nicht Wissen will - das ist eine andere Diskussion.