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5. November 2005, 20:01   #17
Ben-99
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... so, und genau diese "Oliver's Twist"-Show auf RTL 2 habe ich mir heute vormittag extra wegen dieses Threads angeschaut. Aber beim besten Willen - nach 10 Minuten mußte ich wieder abschalten, weil ich das hohle Geschnatter einfach unerträglich fand.

Man kann es auch nicht auf die deutsche Synchronisation schieben, weil der Typ einfach nur Kindisches brabbelt und dabei nicht einmal witzig ist. Dagegen wirken ja sogar noch die innerfamiliären Unterhaltungen der Osbournes wie anspruchsvolle Shakespeare-Dialoge. Das Ganze wirkt auf mich so primitiv wie eine dieser berüchtigten Dauer-Webesendungen. Nur daß es hier nicht um Töpfe und Messer-Sets geht, sondern dem Zuschauer "erklärt" wird, wie man ein Sandwich macht ("Hier habe ich ganz tolles Brot").

Ne, wirklich, dabei hatte ich heute morgen schon wieder ein schlechtes Gewissen, ob ich gestern in meinem Beitrag nicht vielleicht doch ein wenig zu hart mit diesen nervigen Fernsehköchen umgegangen bin. Aber nachdem ich diese Olivier-Schrott-Sendung gesehen habe, oder wenigstens den Anfang, weiß ich, was ich mir in Zukunft nie wieder antun werde.

Sollen die Leute doch ruhig aus Scheiße Gold machen und Millionen damit verdienen, indem sie den Zuschauern zeigen, wie man ein Sandwich macht, aber für mich ist der Unterhaltungswert nun mal gleich Null. Allerdings leisten auch solche Wichte mit ihren hohen Einschaltquoten einen wertvollen kulturellen Beitrag, weil sie indirekt dadurch den Niedergang des Fernsehens dokumentieren, damit spätere intelligente Wesen auf der Erde es leichter haben werden zu belegen, daß der Mensch aus purer Dummheit ausgestorben ist ;-)

Ich weiß auch nicht, warum man den Zuschauern einer Kochsendung zumutet, zunächst erst einmal völlig beknackte Szenen ertragen zu müssen, in denen sich ein weder besonders attraktiv noch intelligent wirkender Halbwüchsiger von einem befreundeten Bootsbesitzer einen Sportwagen ausleiht, mit dem er dann zu einem Fischladen fährt, um sich einen lebenden Hummer zu kaufen. Erst ab dann sieht man ihn endlich in seiner schmuddeligen Küche, wie er den Zuschauern nicht nur die Zubereitung eines belegten Brotes erklärt, sondern auch noch zeigt, wie man aus Senf, Öl und Eiern Mayonnaise macht. Toll. Das hat bestimmt kein Zuschauer vorher gewußt. Und in der nächsten Sendung erklärt er uns dann wohl ganz stolz die Zubereitung von Pommes Frites und anderen "exotischen" Gerichten.

Wie gesagt, länger als 10 Minuten kann ich so was nicht ertragen, und für jede weitere Minute hätte ich vom Skats-Board Schmerzensgeld verlangt *g*. Aber, schön, daß wenigstens Sacki noch erkennt, wann Unterhaltungssendungen auf einem so tiefen Niveau angelangt sind, daß man solche albernen Kochdarsteller am liebsten selbst in die Backröhre schieben würde, bis sie knusprig durchgebraten sind, um so als Leckerli für unsere Haustiere in ihrer finalen Phase wenigstens posthum der Menschheit einen Dienst zu erweisen ;-)

Der vorhin schon erwähnte eklige Schmierlappen Johann Lafers kam übrigens auch schon bei "Kalkofes Mattscheibe" zu Ehren, als man noch mal den schon fast kultigen Ausschnitt aus einer seiner Sendungen zeigte, wie er mit seinen Fettfingern in Großaufnahme die Zubereitung einer in der Herstellung besonders schwierigen Delikatesse vorführte: Und seitdem weiß der kulinarisch verwöhnte deutsche TV-Zuschauer auch endlich, wie man daheim eine Mett-Stulle kreiert *g*.

Gruß Ben