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14. June 2002, 16:42   #10
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von quentin
@tw, du bist nicht auf dem neuesten Stand. THC ist ein hervorragendes Medikament, wenn man es nicht von der geldgierigen Industrie verhunzen lässt.
Ja, das ist sicherlich richtig. Mir ging es aber, wie jupp11 bemerkte, eher um die Droge THC, weniger um das Medikament. Als Medizin ist es als "natürliches" Mittel vermutlich auch noch weniger mit Nebenwirkungen behaftet als das, was die Medizin-Industrie so im Angebot hat.

Zitat:
Zitat von quentin
es gibt nicht einen Toten durch THC, aber 40 000 Tote durch Alkohol pro Jahr.
Zitat:
Zitat von jupp11
Ich bin für eine Freigabe. Denn die Argumente von tw_24 ziehen nicht. In einem Umfeld, in der seelische und körperliche Abhängigkeit an jeder Ecke und in jedem Supermarkt zu erwerben ist, ob in Form von Alkohol und Zigaretten oder als Video aus der Videothek, als Glücksspielautomat in einer Spielothek... usw. usw., wird hier ein Produkt ungerechtfertigter Weise gesondert behandelt.
Also, noch einmal: Ich bin eigentlich durchaus für eine Freigabe von Drogen jeder Art - wenn denn gewährleistet wird, daß sie gebraucht und nicht mißbraucht werden. Ich hatte mal ein paar Bekannte, denen war nichts fremd. Allabendlich THC, meistens auch noch ein paar Pillen. Ich als großer Liberaler hatte nichts dagegen, hielt mich aber selbst lieber an der Flasche Bier oder Wein fest. So bekam dann jeder, was er wollte, nur hatte ich irgendwann keine Lust mehr, mich an Gesprächen zu beteiligen, wie geil oder weniger geil der Trip vom letzten Samstag war. Ich konnte da einfach in Ermangelung eigener Erfahrungen nicht mehr mitreden - und die Gespräche drehten sich irgendwann halt nur noch um solche Drogenerfahrungen. Probiert habe ich auch, aber meistens nur zum ersten und zugleich letzten Mal - denn dann macht es sicher auch den meisten "Spaß". Die Droge soll wirken, sie soll aber nicht lebensnotwendig werden.

Und unter diesem Aspekt fürchte ich, daß viele die Gelegenheit nutzen würden und bei einer weitgehenden Legalisierung in Rauschwelten verschwinden könnten, aus denen sie nicht mehr herausfänden.

Natürlich ist jupp11s Einwand berechtigt, daß da, wo Alkohol/Nikotin/Koffein problemlos zu haben sind, es verlogen ist, andere Drogen dem interessierten Publikum vorzuenthalten. Doch das spricht in meinen Augen nicht unbedingt für eine Freigabe derselben, sondern eher gegen die Doppelmoral in der Gesellschaft. Die Argumente, die Darknesz gebracht hat, sind natürlich nachvollziehbar, aber zum Beispiel die Argumentation, daß Canabis nicht körperlich süchtig macht, halte ich nicht unbedingt für ein stichhaltiges Argument für eine Legalisierung dieser Droge. Das gilt, wenn man in Maßen (Hier könnte die Rechtschreibreform für wahre Verwirrung sorgen ;-) ...) konsumiert, für alle Drogen - Alkohol inklusive. Vor der körperlichen Abhängigkeit kommt aber in meinen Augen noch die "gedankliche" - eben das Erzeugen oder Verstärken von angenehmen Gefühlen.

Wenn irgendwie gesichert wäre, daß der Konsum Grenzen hat, dann habe ich gar nichts gegen eine Legalisierung. Bis dahin halte ich die Illegalität vieler Drogen eher beinahe schon für gut, weil sie es halt nicht ganz so einfach macht, an sie heranzukommen. Die Hemmschwelle ist erst einmal größer. Der Nachteil der Illegalität ist freilich wirklich, daß a) die Qualität nicht gesichert ist und b) viel Geld bei Leuten landet, die es sich nicht wirklich verdient haben.

MfG
tw_24