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24. August 2005, 02:48   #1
Ben-99
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"Jurassic Park" wird also doch bald Wirklichkeit?

... nicht erst seit Werner Heisenberg, dem todunglücklichen "Vater" der Atombombe, wissen wir, daß man Forschung sowieso nicht "verbieten" kann. Die Menschen wollen immer mehr wissen. Das ist schon seit Millionen Jahren so und kann auch in Zukunft durch kein Gesetz auf dieser Welt gestoppt werden.

Allenfalls können wir verzögern, was wir für gefährlich halten. Das betrifft zur Zeit vor allem die umstrittene Stammzellen-Forschung und eben das, was durch den Begriff "Klonen" seit einigen Jahren auch im Volksmund bekannt geworden ist.

Und alles, was damit zusammenhängt, hatte bisher einen eher negativen Beigeschmack. Denn sowohl das allererste Klon-Schaf "Dolly" wie auch die weiteren Versuche, lebende tierische 1:1-Duplikate zu erzeugen, scheiterten meist daran, daß die künstlich erzeugten Labor-Wesen zu kränklich und nicht genug widerstandsfähig waren und auch keinen eigenen Nachwuchs auf die Welt bringen konnten.

Das allles sollten wir ab jetzt vielleicht mit anderen Augen betrachten. Denn:

Zitat:
Erstmals in der Geschichte der Gentechnik haben Klone von Wildtieren gesunde Junge zur Welt gebracht: Wie das Audubon-Zentrum für gefährdete Spezies in New Orleans (US-Bundesstaat Louisiana) mitteilte, brachten zwei geklonte weibliche Wildkatzen seit Ende Juli acht Nachkommen zur Welt. Auch der Vater ist ein Klon.

http://www.abendblatt.de/daten/2005/08/23/474066.html
Dadurch könnte sich in der Tat sehr vieles ändern. Denn wenn wir ehrlich sind, müssen wir zugeben, daß durch Forschung im Bereich der Gentechnik nicht nur Schlimmes angerichtet werden kann. Sondern vor allem im medizinischen Bereich, aber auch bei Fragen, die sich damit beschäftigen, wie in 100 Jahren die weiterhin rasant wachsende Erdbevölkerung überhaupt noch ernährt werden kann, darf man sich den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft nicht einfach verschließen.

Vor allem, wenn man dann auch noch das in der Meldung liest: "Institutspräsident Ron Forman sprach von einem Durchbruch, der ein "enormes Potential" in sich berge, um vom Aussterben bedrohte Arten zu retten. Auch Experimente wie im Roman "Jurassic Park", in dem ausgestorbene Tiere zum Leben erweckt wurden, halten die Experten grundsätzlich für möglich."

Da wird sich Steven Spielberg sicherlich freuen. Vor allem Michael Crichton, der nicht nur den genialen Roman und das Drehbuch zu "Jurassic Park" geschrieben hat, sondern auch bei seinen anderen erfolgreichen Büchern der Zeit oft weit voraus war:

http://www.crichton-official.com/jp/

Was meint Ihr? Werden wir es noch erleben, daß wir einen jungen Auerochsen, ein Mammut oder einen Saurier streicheln können? Und vor allem: Wollen wir das überhaupt? Und: Welche Vorteile hätten wir dadurch?

Trotz aller berechtigten Bendenken meine ich, daß wir die Fortschritte im Bereich der Gentechnik und die Stammzellenforschung generell nicht pauschal verteufeln sollten, ohne sich auch mit der wichtigen Frage zu befassen, ob diese bis jetzt noch zu recht umstrittenen Experimente vielleicht die einzige Chance darstellen, daß der Mensch überhaupt die nächsten 500 oder 1000 Jahre überlebt.

Gruß Ben