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8. November 2007, 08:44   #2
jupp11
 
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Ein Musiktitel wird komponiert, getextet, produziert und auf CD (meistens) herausgebracht. Also haben da alle Beteiligten Einfluss auf das Ergebnis. Diese Version ist dann eigentlich auch die, die evtl. in den Charts für Bekanntheit sorgt. Da gibt es nichts Spontanes, dass nicht kontrolliert würde und solange nachgespielt, bis es sitzt.

Ganz anders die Live-Mitschnitte. Die sind Interpretationen des o.a., sozusagen offiziellen, Titels. Und diese Interpretationen sind immer anders, allerdings seltenst besser, dafür oftmals grottenschlecht. Zumal auf einem Live-Mitschnitt nie die wirkliche Atmosphäre rüberkommt, die die Zuschauer dort empfinden.

Dazu kommt, dass sich mit dem Sammeln von Live-Mitschnitten ein Sammelsurium desselben Titels in unterschiedlichen Variationen ansammelt, vermehrt durch diverse Sampler und Best-Of's. Da blickt doch hinterher keiner mehr durch, wenn er sich einen bestimmten Titel in den Player ziehen will. Welcher dieser 19 Sultans of Swing isses denn nun, den ich grad hören mag????

Überhaupt ist gerade dieser Titel ein Paradebeispiel für miserabelste Live-Mittschnitte. Man höre sich nur mal das Ding 13.14 Minuten lang an als Mitschnitt in der Royal Albert Hall vom 23.05.1996, da vergeht einem alle weitere Lust auf dieses - im Original grandiose - Stück.

Es gibt allerdings auch, selten zwar, aber dennoch, wirklich gute Live-Mitschnitte. Wie zum Beispiel von Led-Zeppelin das Album How The West Was Won. Das remastered wohl die besten Auftritte der Band im Zenith ihres Schaffens zusammenfasst. Allerdings haben da auch Jimmy Page und wohl auch Robert Plant (soweit ich informiert bin), argwöhnisch auf die Qualität geachtet haben.

Wenn ich quantifizieren würde, käme ich auf ca. 95 % der Live-Mitschnitte, die überflüssig sind, weil schlechter als die Studio-Aufnahme.

tschao

jupp11