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26. March 2002, 09:15   #8
Schatz
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Registriert seit: July 2001
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Ich bin auf benanntem Thread erst zum Ende von Seite 1. angelangt. Dort ging es zumindest ursprünglich um die Frage: "Gibt es Gott" und nicht um die Frage:"Warum gibt es das Übel auf der Erde". Aber ich werde dort auch noch weiterlesen.
Doch zunächst einmal:

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) geht in seinem Werk "Essais de Theodicee" von dieser Problemkonstellation aus und versucht unter Einbehaltung des Vernunftanspruchs, Gottes leidvolle Schöpfung zu erklären. Die Schöpfung, so seine Argumentation, kann gar nicht vollkommen und leidfrei sein, da nur der Schöpfer selbst vollkommen ist, alles andere muß notwendigerweise unvollkommmen sein. Gott, der nach logisch-rationalen Handlungsvorgaben Schaffende, hat allerdings aus der schier endlosen Fülle von theoretisch möglichen Welten die beste Welt erkannt und in seiner Güte eben diese beste aller möglichen Welten realiter geschaffen. Die Übel haben so für Leibniz keine grundlegende Bedeutung, da in unserer bestmöglichen Welt "in allem das Gute das Übel übersteigt" und "das Leben für gewöhnlich ganz leidlich zu sein pflegt".