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6. October 2001, 20:38   #2
Eyewitness
 
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Ich denke, daß Deutschland zusammengehört, wie es jetzt ist. Es gibt nur einfach massive "Integrationsprobleme", bzw. Annäherungsprobleme. Man sollte ja nie außer Acht lassen, daß Deutschland gut 40 Jahre fast total geteilt war und daß sich innerhalb dieser 40 Jahre Generationen mit vollkommen unterschiedlichen Ansichten entwickelt haben. Diese können sich nicht auf einmal und ganz urplötzlich gut verstehen und sich mögen. Diese Entwicklung braucht sehr viel Zeit, vielleicht noch einmal 40 Jahre, bis sich die beiden Teile Deutschland wieder so angenähert haben, daß man von einer wirklichen Einheit sprechen kann.

Der wirtschaftliche Faktor dieser Geschichte liegt in der Falschbewertung der Wirtschaftskraft der ehemaligen DDR. In den 80er Jahren zählte man die DDR zu den Top10 der weltweiten Industrienationen. Das tat aber auch nur aufgrund massiver Fehlinformationen der DDR Regierung. Dementsprechend plante man eine schnelle Einheit und vor allen Dingen eine schnelle wirtschaftliche Vereinigung. Natürlich waren zu dem Zeitpunkt die politischen Hintergründe für eine schnelle Vereinigung wichtiger, aber die Wirtschaft blockierte nicht.

Wie auch immer, nach der Vereinigung kam dann die Enttäuschung, weil doch erheblich mehr Finanzmittel in den Osten gesteckt werden mußten, als zunächst geplant war. Deswegen sieht die Situation dort jetzt so miserabel aus. Die DDR gehörte gerade mal zu den Top100 der wirtschaftlich stärksten Nationen und Westdeutschland muß den Osten jetzt auf sein Niveau heran aufpäppeln. Auch das wird seine Zeit brauchen. Daher sollte man nicht so kurzsichtig sein und sagen, in der DDR war alles bestens. Diese hätte sich nämlich auch nicht mehr lange halten können ohne die Unterstützung der UdSSR.