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26. February 2008, 12:10   #44
Ben-99
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... was für eine heuchlerische Entrüstungsdebatte! Schließlich geht es um einen Ministerpräsidenten Koch, der schon die vorletzte Wahl nur durch Betrug gewinnen konnte, nachdem die hessische CDU Spendengelder aus schwarzen Kassen für den Wahlkampf eingesetzt hatte, die man auch noch auf extrem perfide Weise als "jüdische Vermächtnisse" deklarierte. Dafür wurde Manfred Kanther verurteilt, und aufgrund einer Falschaussage darf man Roland Koch seitdem ungestraft einen Lügner nennen.

Dieser Mann hätte schon damals keinen Tag länger im Amt bleiben dürfen. Und nun haben die Wähler entschieden, daß er endgültig weg muß, daß der hessische CDU-Parteisumpf mit seinem giftigen nationalistischen Schlamm ausgetrocknet wird. Dafür haben sie ihre Stimme Frau Ypsilanti gegeben und wollen die Siegerin nun auch endlich als Ministerpräsidentin an der Spitze ihres Landes sehen. Würde die SPD darauf verzichten, bliebe Koch im Amt. Es wäre ein viel schlimmerer Betrug bzw. Verrat in bezug auf den eindeutigen Wählerwillen als das Brechen eines ohnehin idiotischen Versprechens, ausgerechnet die Partei (Die Linke) ignorieren zu wollen, der man, was die politischen Ziele betrifft, viel näher als jeder anderen Partei steht.

Roland Koch mit seiner demagogischen Ausländerverteufelung und der Axel-Springer-Verlag mit seinen flankierenden Hetzkampagnen sind die eindeutigen Verlierer dieser Wahl. Und deshalb ist es richtig, daß sich Frau Ypsilanti auch mit den Stimmen der Linken zur Ministerpräsidentin wählen läßt.

Ansonsten frage ich mich, wie dumm diejenigen sein müssen, die wegen der angeblichen Nähe der Partei zur früheren SED heute ausgerechnet in einem Land die Nase rümpfen, das von einer Kanzlerin regiert wird, für die Opposition in der DDR ein Fremdwort war und die sich statt dessen lieber unter Honecker als brave "Pionierin" und Agitprop-Rotschnepfe in der FDJ profilierte:

Zitat:
Angela Kasner war trotz ihres Elternhauses sowohl in der Pionierorganisation Ernst Thälmann als auch in der Freien Deutschen Jugend (FDJ).

(...)

Angela Merkel war während ihrer Zeit an der Akademie als Kreisleitungsmitglied und „Sekretärin für Agitation und Propaganda“ bei der FDJ tätig – sie selbst spricht in diesem Zusammenhang von „Kulturarbeit“, die ihr laut eines Interviews mit Günter Gaus aus dem Jahr 1992 „Spaß gemacht hat“.

Angela Merkel - Wikipedia
Gruß Ben