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17. April 2001, 17:52   #7
DonBoskop
 
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Hi Leutz!

Ich habe dieses Posting auf einem anderen Board schon mal gemacht,bin aber zu faul es neu zu schreiben ! Habe jetzt halt nur copy&paste gemacht. Aber ich dachte das passt auch hier noch her. Besondes bezüglich einiger Postings hier, in denen behauptet wird man könne die AKW's nicht einfach alle abschalten u.ä.

Zuerst einmal zu den Demos. Jeder hat das Recht gegen etwas zu protestieren. Wie würde es Euch gefallen,wenn in Eurer Umgebung sich ein atomares End- oder Zwischenlager befände?
Die Mittel,wie man so einen Transport verhindert,sollten natürlich Gewalt weitestgehend ausschließen. Die Kosten für den Schutz? Sollen doch die Kraftwerksbetreiber bezahlen. Bei einem Fußballspiel ist auch das Stadion bzw. die Vereine für die Kosten eines solchen Polizeieinsatzes haftbar.

Atommüll kann nicht entsorgt werden
Es kann kein Entsorgungskonzept geben, denn 10000t giftiger Atommüll, der pro Jahr produziert wird, können nicht 100000ende von Jahren sicher von der Biosphäre abgeschlossen werden. Das hat mittlerweile selbst der konservative Umweltrat in seinem Jahresgutachten 2000 festgestellt.

Der Uranabbau verseucht ganze Landstriche
Bei einem Jahresbedarf von ca. 33t Brennelemente eines Atomkraftwerks müssen 440000t Uranerz gefördert werden, wovon das meiste als strahlender Abraum auf Halden gekippt wird. Der Uranbergbau führt zu (schon rein mengenmäßig) nicht mehr zu beseitigenden Verseuchungen von Boden, Grundwasser und Luft. Selbst Landschaften wie der Kakadu-Nationalpark, die als UNESCO Weltkulturerbe ausgewiesen sind, werden durch den Uranabbau bedroht.

Atomenergie - saubere Energie?
Das ist ein Hohn,die Risiken sind nicht abzuschätzen.Auch der Punkt der CO²-Emissionen kommt hier nicht zum Zuge,denn der CO²-Ausstoß liegt nicht unter dem von "normalen Kraftwerken". Somit ist dieses Argument nichtig.
Aus der WAA in La Hague wird über eine Pipeline ständig radioaktives Wasser in den Ärmelkanal abgegeben. Nach deutschem Recht müßte der Löwenanteil dieser radioaktiven Substanzen endgelagert werden, um ihre Verbreitung zu verhindern. Die Betreiber der WAA in Sellafield pumpen ebenfalls Abwässer ins Meer: Die Irische See zählt zu den am stärksten radioaktiv verschmutzten Meeren der Welt.Es wurde nachgewiesen,daß die Strände um Sellafield stark mit Plutonium verseucht sind - die Konzentration dieses hochgiftigen Stoffes beträgt dort das 34.000fache des Durchschnittswertes in deutschem Ackerboden. Leidtragende sind vor allem Kinder, die dort wohnen. In der Gegend um Sellafield kommt Leukämie bei Kindern bis zu zehnmal häufiger vor als im restlichen Großbritannien. Und genau dahin schicken wir unseren Müll.
Atomkraftwerke setzen bereits im Normalbetrieb radioaktive Stoffe frei. Dies ist unvermeidbar und geschieht gezielt auf Grundlage von in der Betriebsgenehmigung festgelegten zulässigen Höchstwerten. Die abgegebenen radioaktiven Teilchen gelangen über die Nahrungskette und die Atemluft in den menschlichen Körper. Das Krebsrisiko durch radioaktive Strahlung wird aus wissenschaftlicher Sicht mit zunehmenden Erkenntnissen immer höher bewertet.

Bestehende Verträge brechen?
Die Verträge waren gültig bis 2000.Es wurden aber nun doch von den deutschen Energieversorgern neue Verträge mit La Hague und Sellafield geschlossen,die gültig bis 2005 sind.

Atommüll in AKW zwischenlagern
Weder die Wiederaufarbeitung im Ausland noch die Inbetriebnahme externer Zwischenlager sind akzeptable Lösungen. Die Folgen der Wiederaufarbeitung, die Transportrisiken und Unfallgefahren lassen sich nur begrenzen, wenn endlich Schluß ist mit dem unnötigen Atommüll-Tourismus.
Solange kein Endlager existiert, müssen die abgebrannten Brennelemente in den Abklingbecken der Atomkraftwerke selbst gelagert werden. Spätestens wenn diese Becken voll sind, heißt es: Abschalten!

Zwischen-Endlager Gorleben?
Gorleben ist definitiv nicht geeignet.Es liegen seit Jahren geologische Befunde unabhängiger Wissenschaftler vor, die belegen, daß der Salzstock im Kontakt mit Grundwasser steht. Wasserführende Sand- und Kiesschichten reichen sogar weit in den Salzstock hinein. Damit stehen Wege für den Transport von radioaktiven Schadstoffen vom Salzstock bis in die obersten Grundwasserhorizonte offen. Im März 1996 stießen die Bohrtrupps tief im Salzstock, im Bereich des geplanten Endlagers, auf Wasservorkommen. Das Bundesamt für Strahlenschutz behauptete, es handele sich lediglich um begrenzte Reservoirs.
Abgesehen davon werden die CASTORen z.Zt. noch in einer weitestgehend ungeschützen Halle gelagert.


AKW's sicher?
Statistisch gesehen sollte ein Atomunfall nur alle 30.000 Jahre passiern können. Dann haben wir ja wohl die nächsten paar 10.000 Jahre Ruhe oder habt Ihr Harrisburg (USA) 1979, Tschernobyl 1986, Biblis 1987, Tokaimura (Japan) 1999) vergessen?
Allein die Anzahl der offiziell gemeldeten Pannen (ca. jeden 3. Tag eine Panne in einem deutschen AKW) und die erschreckende Unaufrichtigkeit der Betreiber beim Castorskandal läßt die Behauptung, daß deutsche Atomkraftwerke absolut sicher sein, unglaubwürdig werden.
Die Bevölkerung trägt weiter neben dem gesundheitlichen auch das finanzielle Risiko. Die Erhöhung der Deckungsvorsorge eines Kraftwerks auf 5 Milliarden DM - das sind weniger als 0,1 % der vom Bundeswirtschaftsministerium erwarteten Schadenshöhe bei einem Großunfall - befreit die Atomindustrie weiterhin von der Verpflichtung der angemessenen Risikovorsorge.

Atomstrom billig?
Es gibt keinen wirtschaftlichen Betrieb von AKWs: Der Mythos des Preisvorteils der Atomenergie kann nur aufrechterhalten werden, weil Subventionen verdeckt Kosten für polizeiliche und militärische Sicherung ,,sozialisiert" und Folgekosten für Schäden an Umwelt und Gesundheit nicht übernommen werden.Man bedenke auch den enormen Forschungsetat etc., der alternativen Energien in dem Umfang auf keinen Fall zur Verfügung steht.
Schon heute können moderne Kraftwerke (z. B. sog. GuD-Kraftwerke - Gas- und Dampfturbinenkraftwerke) Strom günstiger herstellen als Atomkraftwerke. Die Atomkraft ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark "hofiert" worden. Mit zweistelligen Milliardensummen wurde diese Art der Stromerzeugung subventioniert.
Und die alten Bundesregierungen haben es billigend in Kauf genommen, daß AKWs nur vergleichsweise gering versichert waren. Wären nämlich die deutschen AKWs realistisch versichert - so hat eine frühere Studie des Bundeswirtschaftsministeriums ergeben - dann müßte eine Kilowattstunde Atomstrom ca. 3,60 DM kosten

Gehen ohne Atomkraftwerke die Lichter aus?
Müssen wir ohne unsere Atomkraftwerke Strom aus dem Ausland (vielleicht sogar aus noch unsichereren Atomkraftwerken) einkaufen?
Nein. In der Bundesrepublik gibt es gewaltige Überkapazitäten.
In der Zeitschrift "Brennstoff-Wärme-Kraft" des Vereins Deutscher Ingenieure für Energietechnik und Energiewirtschaft, Nr. 4, 1998 wird dies deutlich. 1997 hatten wir in Deutschland Entsorgungskapazitäten von 120.800 MW. Am Tag mit dem höchsten Strombedarf benötigten wir 82.200 MW. Es bestand also noch eine Reserve von 38.600 MW. Hätten wir an diesem Tag alle AKWs mit ihrer Leistung von 23.000 MW vom Netz genommen, hätten wir immer noch 15.600 MW (oder 19 %) Reservestrom gehabt.
Unberücksichtigt bleiben auch häufig die gewaltigen Stromeinspar-Möglichkeiten, ohne daß jemand auf seinen gewohnten Komfort verzichten muß. Nach verschiedenen Berechnungen können 30 - 50 % Strom im Haushalt eingespart werden - durch den Einsatz stromsparender Geräte, durch veränderten Umgang mit der Haushaltstechnik, durch kleine Veränderungen des Verhaltens im Umgang mit Strom, durch überlegten Einsatz und kluge Nutzung der elektrischen Energie, damit nichts vergeudet und verschwendet wird.
Und natürlich wird man auch durch den gezielten Ausbau regenerativer Energien (Windkraft, Sonnennutzung, Biomasse) weiter herkömmlich erzeugten Strom überflüssig machen.


Greetz,DonBoskop


Stellt euch quer! Blockiert die Castor-Transporte! Nutzt Ökostrom!



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