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10. September 2005, 20:40   #22
tw_24
 
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Holger Apfel, Führer der Fallobst-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärte u.a. dies: "Mit ihr verliert die Fraktion einen ihrer engagiertesten Mitarbeiter. Voller Tatkraft setzte sie sich immer für die Belange der Bürger ein, die sich vertrauensvoll an unsere Fraktion gewandt haben." Sie scheint für ihre Partei durchaus eine Sympathieträgerin gewesen zu sein, von denen es bei der NPD nicht viele gibt.

Jedenfalls nicht von der Art, wie man sie in Wahlkämpfen braucht, hofft man auf Stimmen aus dem eher bürgerlichen Lager, das mit wegen Gewalttätigkeiten vorbestraften Kandidaten nicht gerade sympathisieren dürfte. Aus der Sicht der NPD war Kerstin Lorenz daher sicher eine ideale Kandidatin, allein schon als Frau, denn Nazi-Vereine gelten ja meist als beinahe reine Männer-Veranstaltungen.

Als "Bürgerbeauftragte" der NPD-Fraktion im Landtag verkörperte sie zusätzlich geradezu perfekt jenen Typ Politiker, den das deutsche Volk sich wohl wünscht: Volksnah ist er 'einer von uns' oder eben 'eine von uns', nicht abgehoben arrogant, sondern versteht den einfachen Mann bzw. die einfache Frau und redet Klartext in seiner bzw. ihrer Sprache.

"Von Anbeginn war ich beeindruckt von ihrem Einsatzwillen, von ihrer Herzlichkeit, von ihrem impulsiven Temperament, von ihrem sozialen Engagement und von ihrem unbedingten Gerechtigkeitswillen." beschreibt Holger Apfel sie, die "für den Schulterschluß aller nationalen Deutschen [..] kämpfte. Als einer der größten Förderer der nationalen Einheit in Sachsen trug sie maßgeblich [zum] späteren Erfolg der Nationaldemokraten zur Landtagswahl" bei.

Jemanden wie sie wirft die NPD nicht raus, wobei anzumerken ist, daß sie trotz ihrer vermeintlichen 'Vorzüge' gar keine Chance gehabt hat, den Wahlkreis 160 zu gewinnen und in den Reichstag einzuziehen; dieses Rennen tragen die bundesweit bedeutenderen Parteien mit ihren Kandidaten unter sich aus. Auch deshalb hatte zumindest das nationale Fallobst keinen Grund, sie auf die eine oder andere Weise auszuschalten.

Der treu zu ihrem Kanzler stehenden SPD allerdings ist schon einiges zuzutrauen. Diese Partei feiert Gerhard Schröder, der völkerrechts- und grundgesetzwidrig den Angriffskrieg gegen Jugoslawien anzettelte, ja auch als "Friedenskanzler" und geht damit für ihren Beinahe-Friedensnobelpreisträger über ganz reale Leichen. Aber ob Sozialdemokraten nun tatsächlich auch die "Kameradin" aus dem Weg räumten, um in den so für ihren Wahlkampf gewonnenen zusätzlichen Wochen noch zu punkten, weiß ich nun wirklich nicht ...

MfG
tw_24