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7. November 2005, 21:38   #58
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Jules

kaum ist mal einer da mit Ideen und mit Erfolg wird er angegiftet, angeneidet und am liebsten aus dem Land gejagt.
Warum können wir bzw. die Mehrheit der Deutschen einfach nicht mal gönnen ? Warum nicht einmal akzeptieren das der Gartenzwerg in Nachbar's Garten geschmackvoller ist als der eigene und zugeben das man auch mal in die Kloschüssel gegriffen hat ?
... oh Gott, jetzt muß ich diesen Quark auch noch hier lesen. Ich nehme daher mal an, daß Jules nicht die kurze aber heftige "Neid"-Diskussion auf Pumis Boards gelesen hat, die für mich gleichzeitig das Ende meines kurzen "Schloß"-Besuchs darstellte, weil ich nicht auf primitive Antworten von Prolls wie Raven samt seines "kuschligen" Naiv-Huhns vorbereitet war ;-)

Also bist Du aus dem Schneider. Aber ich wiederhole hier dasselbe: Wenn Leute mit der "Neid"-Keule kommen ist das immer ein Zeichen, daß ihnen auch noch das allerletzte Argument ausgegangen ist.

Denn sonst dürften wir nicht nur auf den Boards, sondern überhaupt im Leben nichts mehr kritisieren. Man hat etwas dagegen, daß große Firmen keine Gewerbesteuer zahlen müssen? Dann ist es nur purer Neid. Ausgerechnet Manager, die mehre Millionen Jahresgehalt verdienen, müssen nicht in die Rentenkasse einzahlen. Das findet ihr ungerecht? Ist doch nur purer Neid. Das trichtern Euch ja auch TV-Moderatoren wie zum Beispiel Günter Jauch ein, der meint, die Deutschen würden zu viel "jammern". Aber wenn ich sage, daß ich das als regelrecht ekelhaft empfinde, wenn das ein RTL-Hansel sagt, dessen Jahreseinkommen höher ist als das des Chefs der Deutschen Bank, dann bin ich natürlich auch wieder mal nur "neidisch".

Und wer sich generell darüber aufregt, daß die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, ist nur ein oller Neidhammel. Und was passiert gerade in Frankreich? Keine Ahnung, aber das werden wohl wieder nur irgendwelche neidischen Leute sein. Ist Euer Weltbild wirklich so simpel? Und vor allem: Kann man Euch tatsächlich so leicht verarschen?

Und auch Du, Jules, hast den Begriff "Neid-Debatte" brav von den unternehmerfreundlichen konservativen Parteien übernommen. So war es ja auch von ihnen gedacht.

Vor kurzem gab es eine interessante Sendung, in der man erfuhr, daß es sogar von solchen Parteien finanzierte Unternehmen gibt, die sich solche hübschen Begriffe ausdenken und sie dann unters Volk bringen. Der letzte Erfolgs-Slogan, den später alle nachgeplappert haben, lautete übrigens: "Sozial ist was Arbeit schafft". Das war genial, weil man es auf diese Weise tatsächlich fertiggebracht hat, einen über Jahrzehnte vertrauten Begriff in eine völlig neue Richtung zu lenken, ihn dadurch zu verzerren und ihn so auch kaputt zu machen.

Sorry, aber da ich nicht will, daß auch der Begriff "Neid-Debatte" inzwischen von Hinz und Kunz als dümmliche Allzweckwaffe bei jeder Diskussion verwendet wird, in der es um berechtigte Kritik an den perversen Auswirkungen unserer inzwischen schon völlig degenerierten Gesellschaft geht, reagiere ich nach wie vor auf dieses Thema äußerst gereizt.

Gruß Ben