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8. March 2003, 09:03   #1
Maggi
 
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Rainer Maria Rilke - Der Panther

Rainer Maria Rilke (1875-1926) - Der Panther


Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.


Das ist eins der Gedichte, die mir überhaupt am besten gefallen.

Ich finde, man kann sich das sehr gut vorstellen, man bekommt ein richtiges Bild von dem Panther im Käfig...