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6. April 2003, 14:00   #45
miaou
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Beiträge: 146
salut,

sara, deine ausführungen zu krankheit teile ich nicht ganz.

krankheit ist eben nicht unbedingt schicksal oder von einem gott gegeben...und schon gar nichts, woran man nichts tun kann.
krankheit drückt oft ein nicht-mit-sich-eins-sein aus; und kann auch eine aufforderung sein. sein leben, das was man tut, zu überdenken.
es helfen da nicht unbedingt nur pillchen oder andere therapien; die unterstützen und tun etwas am körperlichen aspekt der krankheit. den seelischen aspekt muss man schon selber beisteuern..und damit meine ich nicht äusserliche dinge...sondern dass sich selbst hinterfragen, was und wie man da eigentlich lebt...

beispielsweise eine virusinfektion..anscheinend kann man ihr nicht entkommen. nur einige werden vom virus nicht belangt..klar können sie ein besseres immunsystem haben..aber warum? nicht, weil sie so gesund leben, da gibt es genug andere, die "ungesund" leben und dennoch dem virus entkommen.
vielleicht sind sie einfach mehr in sich selber ruhend..und haben dadurch die kraft, widerstand gegen den virus zu leisten. weil sie so leben, wie es ihnen gemäss ist...

und so sehe ich auch sucht...sie ist insofern eine krankheit, weil man nicht kurz mal sagen kann: nu, hör ich eben auf mit der sucht...sonst wärs eben keine sucht.
sucht als krankheit entspricht für mich einer seelischen desorientierung..und somit ein festkrallen an dem mittel, womit derjenige dem "nicht zu bewältigenden" aus dem weg gehen kann..was ein trugschluss ist: man kann sich selber nun mal nicht aus dem weg gehen. und deshalb definiere ich es als krankheit; die meisten süchtigen brauchen hilfe, um sich selber heilen zu können.

sorry für den abschweifer,

ciao,

miaou