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21. December 2005, 19:20   #33
Ben-99
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... so magst Du es sehen, tw, aber für mich ist Schwarzenegger bereits jetzt schon ein "Dead Man Walking", auf den ich keinen Pfifferling setzen würde. Denn, im Gegensatz zu seinem Schauspieler-Kollegen Ronald Reagan, der auch nur mäßige Begabung auf der Leinwand zeigte, scheint ihm auch noch das Talent zum Politiker zu fehlen.

Dabei hatte am Anfang alles "wie geschmiert" geklappt, und der Ösi mit den Muckis bewies der Welt, daß man sich auch als Mann nach ganz oben bumsen kann. Denn ohne seine Frau, der Journalistin und Kennedy-Nichte Maria Shriver, hätte es der frühere "Mr. Olypia" sicherlich nicht bis zum Gouverneur von Kalifornien geschafft.

Doch dann verspielte er immer mehr das Vertrauen der Wähler, denkt aber wohl immer noch, daß ihn die Seilschaft zum Bush-Clan retten wird. Doch der selbst erheblich angeschlagene Präsident hat zur Zeit ganz andere Sorgen. Deshalb glaube ich, daß er ihn wie eine fettige heiße Kartoffel fallen lassen wird.

Das wiederum wird Schwarzenegger Gelegenheit geben, der Welt noch mal seinen besonders liebenswerten Charakter zu zeigen, indem er versuchen wird, Bush mit irgendwelchen gemeinsamen Leichen im Keller zu erpressen. Doch dieser Brocken wird zu groß für ihn sein. Und am Ende wird er mit blutiger Nase und eingezogenem Schwanz als Verlierer die politische Bühne verlassen.

Unglücklicherweise wird er danach auch kein lukratives Angebot mehr aus dem traditionell politisch eher links eingestellten Hollywood erhalten. Im Gegenteil: Die Regisseure, von denen die meisten die konservativen Republikaner und vor allem die Politik von George Bush verachten, werden ihn verspotten, was wiederum zu einer Ehe-Krise führen wird, da nicht jede Frau gern mit einem schlaffgewordenen Fleischklops verheiratet sein will, der überdies auch noch als Loser gilt.

Was am Ende von ihm bleiben wird? Noch vor kurzem hätte er die Option gehabt, in der Nähe des "Arnold-Schwarzenegger-Stadions" ein Bodybuilding-Studio zu eröffnen, in dem er dann neugierigen Alm-Touristen und den Grazer Kraftmeier-Kiddies Autogramm-Karten und hübsche Fotos aus seiner märchenhaften Zeit im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" verscherbelt. Doch nicht mal in seiner Heimat will man noch etwas von ihm wissen.

Es heißt ja immer, Schauspieler mit deutschem Akzent würden in den USA nur als Bösewichte in drittklassigen Filmen Karriere machen. Bei "Arni" war das anders: Er durfte in einigen erstklassigen Filmen mitwirken und das Böse in ihm anschließend als Politiker ausleben. Damit, und durch Grundstücksspekulationen, ist er zwar reich geworden. Doch, anders als in seinen Filmen, wird er am Schluß als Verlierer dastehen.

Man mag es Neid oder gar Schadenfreude nennen. Aber ich habe kein Problem zuzugeben, daß ich ihm, den für mich seit Jahrzehnten wegen seiner Großkotzigkeit unsympathischsten Filmschauspieler, dieses Schicksal von Anfang an gegönnt habe.

Gruß Ben