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30. August 2006, 22:23   #4
Ben-99
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... und das bleibt hinterher übrig, wenn man ein 60minütiges Interview mit dem derzeitigen Chefredakteur von "Bravo" führt:

Interview mit Tom Junkersdorf - Planet Interview

Warum der Leser meist immer nur den Hinweis "Antwort wurde gestrichen" erblickt, weil der frühere "Bild"-Redakteur 70 Prozent seiner Antworten hinterher wieder streichen ließ, wird wie folgt erklärt:

Zitat:
betr. Tom Junkersdorf

Wir haben für euch mit dem Bravo-Chefredakteur ein sehr ausführliches Interview, leider können wir daraus jetzt nur ein Drittel veröffentlichen.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

am 26. August 2006 feierte die Bravo ihren 50. Geburtstag. Wir nahmen dies zum Anlass für ein Interview mit dem Chefredakteur der Zeitschrift, Tom Junkersdorf. Dieses fand am 01. August statt und wurde per Telefon geführt, etwa 60 Minuten stand uns Herr Junkersdorf Rede und Antwort. Dabei ging es in erster Linie um die Bravo und es ging natürlich auch um die Person, die derzeit an der Spitze von Europas größter Jugendzeitschrift steht. So kamen wir auch auf Tom Junkersdorfs frühere Tätigkeit bei der Bild-Zeitung zu sprechen, wozu er ausführlich Stellung bezog (u.a. zur journalistischen Arbeit der Bild und zur Berichterstattung über die Schauspielerin Sibel Kekilli).

Leider hat Tom Junkersdorf bei der Autorisierung des Interviews ca. 70 Prozent seiner Aussagen gestrichen, darunter Antworten auf kritische Fragen zur Bravo, sowie Antworten auf Fragen zur Band Tokio Hotel, zu Klingeltönen, zu seiner Arbeit bei der Bild-Zeitung und zum Fall Sibel Kekilli. Zu diesen Streichungen sei es aus „verlagspolitischen Gründen“ gekommen, wurde uns durch eine Pressesprecherin des Bauer-Verlags mitgeteilt.

Alle gestrichenen Antworten von Herrn Junkersdorf können wir daher leider nicht veröffentlichen. Da es bei den bisher ca. 350 für Planet Interview geführten Interviews noch nie zu Streichungen in diesem Ausmaß gekommen ist und wir in diesem Fall unsere redaktionelle Arbeit in einem Übermaß beschnitten sehen, haben wir uns entschieden, alle Fragen, die im Interview gestellt wurden, auch zu veröffentlichen. Der interessierte Leser kann sich so zumindest ansatzweise ein Bild vom ursprünglichen Gesprächsverlauf machen.

Planet Interview bietet grundsätzlich jedem Interview-Partner die Möglichkeit der Autorisierung (mehr dazu hier). Sobald in unseren Augen allerdings der Verdacht besteht, dass die Autorisierung zu Zwecken der Zensur missbraucht wird, behalten wir es uns vor, unsere Leser darüber zu informieren.

Euer PI-Team
Ich bin der Meinung, daß das "PI"-Team genau richtig gehandelt hat und hoffe, daß demnächst auch andere Presse-Medien den Mut haben werden, bei derart eklatanten Fällen von mutwilliger Verarschung die Leser darauf hinzuweisen, daß der Interview-Partner schon kurz darauf zu den meisten seiner Antworten nicht mehr steht und auch die Veröffentlichung derselben verbietet. Die Frage, ob und inwieweit der heutige "Bravo"-Chef noch immer in Abhängigkeit zu seinen früheren "Bild"-Bossen steht, darf zwar von mir gestellt werden, ist aber natürlich reine Spekulation ;-)

Gruß Ben

PS: Den Hinweis fand ich auf "BILDblog".

BILDblog