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26. October 2006, 15:12   #2
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
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Bei der Berichterstattung und den Reaktionen habe ich sehr gemischte Gefühle. Natürlich handelt es sich bei den Bildern (von 2003) um einen dummen Unfug, den man von Volljährigen nicht erwarten sollte. Aber wenn ich Bilder meiner Bundeswehrzeit herauskrame, auf denen wir uns mit G3 am Kopf und Kampfmesser am Hals in heroischer Pose fotografierten, und die heutigen Bilder der Hamletdarstellungen betrachte, drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Bilder nun von verschiedenen Seiten genutzt werden, das Bild der Bundeswehr nachhaltig zu verwässern.

Erschreckender finde ich jedoch die Vergleiche, die derzeit in der Presse angestellt werden. Da wird der menschenverachtende Umgang mit Gefangenen mit der Schädelaffäre gleichgestellt. „Wir haben jetzt unser Abu Ghoreib“. Wovon will man eigentlich ablenken? Und dann wieder die unvermeidliche Angst vor islamischen Übergriffen. "Zorn vieler Muslime auf den Westen könnte wachsen."; "Botschaften sollen wachsam sein." Wenn man bisher auf Seiten der "Entehrten" (es könnte sich ebenso um einen gefallenen russischen Soldaten handeln) nicht auf die Idee gekommen ist, so bringt sie spätestens jetzt die Angstpresse auf die Idee, auf die Straßen zu gehen und wieder einmal Fähnchen zu verbrennen.

Die Frage stellt sich mir, warum die Bilder erst jetzt präsentiert wurden und welchen Zweck man damit verfolgt.