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29. May 2002, 11:42   #15
tw_24
 
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Beiträge: 1.018
Zitat:
Zitat von jupp11
Zitat:
Zitat von tw_24
In ihrer Wirkung allerdings würde ich Kriege, die von kapitalistischen Staaten geführt werden,
als schlimmer ansehen als einen "Heiligen Krieg", der sich doch nur gegen ausgewählte Ziele
richten kann.
Ein solcher Satz verursacht mir Bauchgrimmen, insbesondere von jemandem wie Dir. Ich vermute,
er ist in Eile geschrieben worden.
Stimmt, wenn ich ihn mir jetzt so anschaue, ist er wirklich mindestens zweideutig. Natürlich
sind "Heilige Kriege" in ihren Auswirkungen auch nicht weniger zerstörerisch als "normale"
Kriege. Ich meinte mit "Heiliger Krieg" eher fundamentalistischen Terrorismus, der allerdings
als Staatsterrorismus wiederum auch auf ganze Landstriche verheerend wirken kann - aber den
meinte ich auch nicht, sondern wirklich nur den kleinen, fanatischen Selbstmörder, der nur be-
brenztes Unheil anrichten kann.

Zitat:
Zitat von quentin
deine Aussagen sind, mit Verlaub, schlimmer Unsinn und an Demagogie nicht zu übertreffen.
Ja, ich habe das ja nun auch schon eingesehen, und es war wirklich eine falsche Formulierung.
Und daher: Danke für den kritischen Blick ;-).

Zitat:
Zitat von quentin
Die schlimmsten Kriege sind nicht wegen Land, Besitz etc, geführt worden, sondern immer im
Namen irgendeines Gottes. Die Missionierung hat ganze Völker versklavt und wenn man südameri-
kanische Kulturen betrachtet, so war die Grausamkeit nicht kapitalistisch begründet, die Gier
war ja befriedigt, sondern erfolgte im Namen des damals kathl. Gottes der Spanier.
Der Versuch, Völker zu disziplinieren, wurde ausschließlich mit deren Wohl und Heil begründet.
Das ist wahr. Ich würde sogar noch weiter gehen und auch nicht-religiöse Weltanschauungen mit
einbeziehen - eben auch die Lehren von Marx, Engels und Lenin. (Stalin kenne ich nicht.) Da
gab es, wie ich schon schrieb, "gerechte" Kriege und "Befreiungskriege" - Kategorien, die al-
so auch unter "Wohl und Heil" fallen.

Zitat:
Zitat von quentin
Der Kapitalismus - Imperialismus - ein alter Spruch der Kommis ist auch in Wiederholung an
Dummheit nicht zu überbieten. Der Kommunismus wollte die Weltherrschaft, die Umerziehung der
Menschen. das Kapital erzieht nicht um, er stillt vorhandene Gier. Nicht den Ponds tw, auch
nicht geflügelte Worte sondern Briefe zwischen Camus und Sartre. Zwischen deiner kleinen
kommunistischen Anschauung gibt es noch die Philosophie, die das Empfinden der Menschen
nicht über einen groben Klotz schlägt und ihre eigene Machtgier befriedigt.
Also, nur weil ich LionSpeedy bescheinigte, die Theorie von Marx und Engels, nach der der
Staat das Machtinstrument der jeweils herrschenden Klasse ist, verstanden zu haben, bin noch
lange kein Kommunist. Da halte ich es hinsichtlich der Klassentheorie schon mit jupp11, der
die Werke der genannten Herren im historischen Kontext betrachten will.

Ich glaube nämlich nicht mehr daran, daß man heute ernsthaft noch von "Klassen" sprechen kann.
Dazu sind die Grenzen viel zu fließend - oder die Unterscheidungskriterien falsch.

Zitat:
Zitat von quentin
Der Kommunismus wollte die Weltherrschaft, die Umerziehung der Menschen.
Stimmt. Der Kommunismus bzw. seine Vorstufe Sozialismus geht davon aus, zu wissen, was richtig
ist. Und in diesem Sinn sollten auch die Menschen geformt werden. In der DDR drückte sich das
in der Phrase "... unter Führung der Partei der Arbeiter und Bauern ..." aus. Das impliziert,
daß alle anderen Weltanschauungen/Religionen als "Verirrungen" betrachtet und höchstens gedul-
det wurden, während die einzig richtige Wahrheit von der SED vertreten wurde. Das Scheitern
des Sozialismus nicht nur in der DDR hat gezeigt, daß das wohl doch nicht stimmte.

Zitat:
Zitat von quentin
Zwischen deiner kleinen kommunistischen Anschauung gibt es noch die Philosophie, die das
Empfinden der Menschen nicht über einen groben Klotz schlägt und ihre eigene Machtgier befrie-
digt.
Eben. Und deshalb bin ich kein Kommunist, sondern lasse anderen ihre Meinung und mich auch
kritisieren, da ich manchmal wirklichen Unfug von mir gebe ;-).

Aber um zum eigentlichen Thema noch etwas beizutragen: Indien und Pakistan wollen
an einem Asiengipfel teilnehmen, der Anfang Juni in Kasachstan stattfindet. Auch
wenn die Kriegsgefahr noch nicht gebannt ist, ist das ein kleiner Hoffnungsschim-
mer.

MfG
tw_24