Mindestens haltbar bis...
Alles hat sie. Milch, Eier, Zucker, Eistee, Bananen, Honig, sogar auf einigen Klebersorten. Und ich habe entdeckt: Auch Bücher haben sie.
Die Rede ist natürlich von der Bemerkung: "Mindestens haltbar bis: ...". Auf jeder verderblichen (beweglichen, laut unser Wirtschaft/Rechtlehrerin) Ware ist diese nützliche Information draufgedruckt. Nur nicht auf Büchern, obwohl sie doch auch eine Reifezeit brauchen.
Nur ist diese Reifezeit bei jedem Buch verschieden. Mal brauche ich gar nicht warten, bis die Bücher reif werden, um gelesen zu werden, bei manchen dauert es Wochen, Monate, gar Jahre bevor ich sie anfasse und nicht bei der fünften Seite ins Regal zurück stelle.
Mittlerweile weiß fast jeder im Internet, dass ich das Buch "Illuminatus!" von Robert Shea und Wilson lese. Nur: Ich habe es seit Weihnachten, als ich jenen denkwürdigen ("ist das Buch maggitauglich?") Thread öffnete. Die Seiten vergilbten, das Buch verstaubte, bis ich mich im März dazu überrang, es doch einmal zu lesen.
Und: Auf einmal war es spannend! Es war so spannend wie fast kein anderes Buch zuvor. Okay, man hat nicht viel verstanden, weil die Autoren sich zum Zeitpunkt des Erstehens des Buches wahrscheinlich gerade auf einem besonders heftigen Trip befanden, aber es war auf eine besondere Art und Weise spannend.
Fertig hatte ich es 2-3 Wochen später. Weiter ging es mit dem 2. Teil. Weiter ging es mit dem 2. Teil? Nee, ging nicht. Das Buch war so ziemlich das lahmste, was ich je gelesen habe. In meinen "Illuminatus! 1"-Rythmus kam ich nicht wieder rein. Ich warte immer noch vergeblich auf meine Lesemuse.
Hallo, das ist ein Aufruf, eine Aufforderung an dich, Lesemuse! Wann kommst du wieder? Ich weiß, du bist da draußen irgendwo...
Kennt ihr soetwas auch?
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