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10. July 2006, 06:57   #6
jupp11
 
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Beiträge: 4.013
Ich halte es da auch eher mit deta - und bin dagegen.

Maggis
Zitat:
Dort haben nämlich die Supermärkte, in denen fast nur Inder bedienen...
kommt auch in Deutschland zum Tragen.

Ich hasse es, wenn ich in einen Baumarkt gehe und muss einer Mutti, die mir bestimmt stundenlang etwas über den Unterschied zwischen eingefärbtem und farblosem Tortenguss erzählen könnte, erst 15 Minuten lang erklären muss, was eine Führungsschiene für eine Handkreissäge ist, um dann von ihr die Auskunft zu bekommen, diese Führungsschienen wären bei allen Handkreissägen dabei. Sowas ist nicht gut für meinen Blutdruck.

Meiner Meinung nach sollten Sie bei diesen werbeträchtigen Baumärkten ein ganz einfaches, aber wirkungsvolles Instrument zur Niveauhebung einführen - die Ausgabe von Sechsschüssern direkt neben den Einkaufswagen.

Aber das nur als Beispiel.

Ich kenne noch die alte Regelung - ein Verkäufer lernt in seinem Fachgebiet 2 Jahre - ein weiteres Jahr lernen und er wird Einzelhandelskaufmann.

Die Arbeitszeiten - üblicherweise von 9:00 - 13:00 und von 15:00 - 18:30 = 8:30 Std. ergaben eine Vollzeitstelle mit der ein Verkäufer seine Familie ernähren konnte - warlich nicht üppig, aber es ging.
Aber auch damals waren diese Jobs freizeitmäßig mies.

Heute sieht das üblicherweise ein bisschen anders aus: Die als "besonders mitarbeiterfreundlich" bekannte Lidl-Kette öffnet durchgehend morgens von 7:30 - abends 20:00 Uhr + Samstags von 7:30 - 16:00 Uhr. Das ergibt wochentags 12,5 Stunden täglich - zuviel für einen Ganztagsjob - zuwenig für 2 Schichten. Also wird mit 400 Euro Jobs oder sonstigen Regelungen gearbeitet, die allesamt nicht ausreichen, eine Familie zu ernähren.

Warum eigentlich? Ich kann mich nicht erinnern, früher einen Ernährungsengpaß erlebt zu haben, als die Ladenöffnungszeiten allüberall dieselben waren. Und auch Autos, Fernseher und sonstiger Kram wurde genauso verkauft.

Längere Ladenöffnungszeiten ergeben keine Umsatzsteigerung, sondern nur eine zeitliche Verteilung.

Nicht mißverstehen, ich hab nix gegen Service - im Gegenteil, ich halte viel von fachlicher Beratung, aber ich denke, dass die in Deutschland vielfach auf der Strecke bleibt.

Die Freigabe der Ladenöffnungszeiten ist ein weiterer Schritt auf dem Wege zu einem Volk von Gelegenheitsarbeitern.

Warum merkt dieses Volk eigentlich nicht, dass in den letzen 10 - 20 Jahren immer mehr soziale Errungenschaften, die in den 100 Jahren zuvor mühsam erkämpft wurden, Stück für Stück wieder abgeschafft werden?

Dazu kommt noch, dass ich es öde finde, wenn ich 30 km bis zum nächsten Einkaufsviertel fahre um dort zu sehen, dass nur 2 Läden geöffnet sind, die anderen aber bereits geschlossen.

tschao

jupp11