Thema: Dresden
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15. March 2006, 15:24   #32
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Jules
Aber muss man wirklich darüber diskutieren ob wann wo welcher Film gezeigt wurde oder ob die Kinos schon geschlossen waren ? [..] Und das aufgrund dieser Aussage eine komplette Dokumentation als Fälschung angesehen wird ?
Es geht nicht nur um den in Dresden am 13. Februar 1945 unmöglichen Kinobesuch, an diesem Zeugen läßt sich die Fälschung aber besonders leicht belegen, weil Guido Knopp sich hier die offensichtlichsten Schnitzer erlaubte - etwa die widersprüchlichen Altersangaben.

Auch die Lüge von den abgeworfenen "Phosphorkanistern" bzw. Bomben, von denen der Sprecher meint: "Später bekamen solche Bomben einen Namen: Napalm", ist zu widerlegen, es macht aber nicht soviel Spaß, dazu ausgerechnet den Joseph Goebbels zu zitieren, der aber meinte, es sei "diesem Gerücht nachgegangen und festgestellt [worden], daß in Deutschland noch niemals Phosphor abgeregnet oder abgeblasen wurde."

Entsprechende "Gerüchte gehen auf eine Täuschung zurück", die dadurch entstanden seien, daß "Zielmarkierungsbomben mit bunten kaskadenartig in der Luft herausfallenden Leuchtstäben abgeworfen [wurden]; diese sehen wie glühende Tropfen aus." Und da Joseph Goebbels nun wahrlich jemand war, der jede Chance genutzt hätte, Briten und Amerikanern allerschlimmste Verbrechen vorzuwerfen, darf wohl angenommen werden, daß er in diesem Schnellbrief an Gauleiter und die Mitglieder des - auch sowas gab es - Interministeriellen Luftkriegsschädenausschusses mal nicht log.

Das übernehmen bei Guido Knopp ein "Experte" der Sächsischen Polizei und ein "Zeitzeuge", dessen Beweis so geht: "Und wenn jemand behauptet, es wäre kein Phosphor abgeworfen worden, dann kann man nur sagen, der hat noch nie einen Luftangriff erlebt." Überzeugendes Argument, nicht? Aber immerhin, weil er Joseph Goebbels widerspricht, war er wohl stets ein Antifaschist ...

MfG
tw_24