Thema: Dresden
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16. March 2006, 08:32   #37
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Maggi
Irgendwelche (z. B. literarische) Tipps parat?
Nun, als 'Standardwerke' zum Thema Legenden um Dresden empfiehlt Helmut Schnatz in seinem Beitrag Luftkriegslegenden in Dresden Max Seydewitz - Zerstörung und Wiederaufbau von Dresden, der die Lüge von irgendwelchen Brandbomben ohne Goebbels-Zitat erledigt, Axel Rodenberger - Der Tod von Dresden und David Irving - Der Untergang Dresdens. Letzteres bietet der Autor zum Download an. Ansonsten noch vergleichsweise leicht zu bekommen scheint Jörg Friedrichs Machwerk Der Brand. Und wer dann noch nicht genug hat, besuche irgend eine größere Buchhandlung in der sächsischen Hauptstadt, dort werden heimatkundliche Märchenbücher regalmeterweise feilgeboten.

Dresden wird unterdessen schon nahezu euphorisch bejubelt: "der film zeigt eindrucksvoll wie es damals gewesen sein muss in dresden." schreibt einer, der Realität dekretiert - "muss" -, "Hat mir sehr sehr sehr sehr gefallen!!!!" mitteilt eine andere, bei der man nicht recht weiß, ob sie damit die Bombardierung meint oder den Film, weiß sie zuvor doch: "Er ist so nah an der Wahrheit, wie es ein Dokumentarfilm nicht zeigen könnte." Eine weitere Deutsche freut sich über anderes: "Kein Anklagen". Der Deutschen, möchte man ergänzen, denn Dresden sei "der beste Anti-Kriegsfilm überhaupt!", und das geht ohne irgendwelche Schuldige ja eigentlich nicht.

Und dem Papa, der wohl meint, Dresden sei "kriegsunwichtig" gewesen, sei die Frage gestellt, weshalb diese "kriegsunwichtige" Stadt, der 1943 der IHK-Hauptgeschäftsführer bescheinigte, "bei der Umstellung auf die Bedürfnisse des Krieges" sei "Erstaunliches" geleistet worden, dann spätestens seit April 1945 offiziell Festung war, in der noch am 7. Mai 1945 eine Ausgabe des Blättchens Der Freiheitskampf gedruckt wurde mit der vielsagenden Headline "Das Reich sieht nun auf uns!" - erscheinen konnte die Zeitung nicht mehr, weil das Reich seine Dresdner zwischenzeitlich durch Kapitulation aufgegeben hatte, während Dresden tatsächlich durchhielt: Am 8. Mai 1945 wurde Rainer Fetscher von Dresdnern hinterrücks abgeknallt, als er, eine weiße Fahne tragend, an der Ecke Prager Straße/Ferdinandstraße der Roten Armee die Stadt übergeben wollte.

MfG
tw_24