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28. December 2005, 18:11   #21
tw_24
 
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Immerhin: "Dem Reiseveranstalter zufolge geht es den Touristen gut." Wahrscheinlich hat der Chrobog beim Abschluß des Reisevertrags nur vergessen, das Kreuz bei dem Punkt zu machen, der die Weitergabe entsprechender Daten vom Reiseveranstalter an die 'Abenteuer-Organisatoren' vor Ort untersagt ;-) ...

Das vermeintliche "Sozialversicherungsdenken", das Chrobog kritisierte und das man nun ja auch Susanne Osthoff vorwirft, ist freilich nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen steht, daß Einzelpersonen oder NGOs im Grunde immer wieder das 'reparieren' (müssen), was Staaten (oder Regierungen) nicht hinbekommen.

Insofern verlassen diese sich - auch im Sinne der Imagepflege - auf die Tätigkeit der NGOs in Krisen- und/oder Kriegsgebieten, was ihnen eigentlich peinlich sein sollte, gerade weil sie doch über Institutionen wie die Bundeswehr verfügen, die sie rund um den Globus schicken können, aber beim Thema Irak sich jetzt zugeknöpft geben.

Anscheinend immerhin wurde Susanne Osthoff finanziell unterstützt bei Projekten, die man also für förderungswürdig befand - und nun sollen die das nicht mehr sein, weil sie mit Osthoff verbunden seien. "Susanne Osthoff muß wissen, daß der deutsche Steuerzahler ihr kein zweites Mal eine Geiselfreilassung im Irak finanzieren würde." formuliert es etwa Lothar Mark von der SPD.

Freilich muß der Feigling sich hinter dem "deutschen Steuerzahler" verstecken, redet also eigentlich über dieses seltsame Wesen, statt seine eigene Meinung klar zu formulieren, doch schwachsinnig ist es trotzdem, so zu argumentieren. Wenn der Irak Hilfe braucht, dann braucht er sie ebenso mit wie ohne Susanne Osthoff, ihre (Nicht-)Beteiligung kann an dieser Stelle also kein glaubwürdiges Ausschlußkriterium sein.

Und deshalb ist es eben überaus schäbig, wenn sie nun versuchen, Susanne Osthoff über diesen Umweg auch noch öffentlich zu erpressen, indem sie diese Erpressung letztlich auf Kosten irgendwelcher Hilfsprojekte als Ratschlag verkleiden, der deshalb eben keiner ist. Daher stimme ich zwar durchaus auch jupp11 zu, nur nicht diesem Nebensatz: "und sie tun es zurecht".

Denn sie haben keine Rechtfertigung, wenn sie nun früher als förderungswürdig befundenen Projekten den Geldhahn zudrehen, um Susanne Osthoff zu disziplinieren. Zugespitzt formuliert, könnten sie so vielleicht zwar Susanne Osthoff weiteren möglichen Ärger im Irak ersparen, dafür aber opfern sie, was immer sie retten oder (wieder-)aufbauen wollte bzw. sollte - und auch jene, die ihr dabei halfen.

MfG
tw_24