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20. December 2001, 23:08   #54
DonBoskop
 
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Hi Leutz!
Jetzt will ich auch mal meinen Senf dazu geben.

@choppershexe

Zitat:
Wie kann man sich über einen Zustand freuen,der einem das Hirn verblödet????
Wie kommst Du darauf, dass es das tut? Belege bitte!
Zitat:
Ihr lasst es so durchklingen daß das was ihr macht, das Normalste von der Welt sei und zum Alltag dazugehört.
Gehört es aber nun mal nicht.
Naja, es ist eigentlich schon das Normalste der Welt. Haschisch und Marihuana wird seit Jahrtausenden konsumiert und ist eine ebensolche Kulturdroge wie Alkohol - nur nicht so schädlich.(Und aus unhaltbaren Gründen illegal)
Zitat:
Seit ihr schon so hohl und abgestumpft von dem Zeug?

Aber das ist wie bei einem Alkoholiker,der trinkt was das Zeugt hällt,braucht es regelmäßig um sich gut zu fühlen.
Behauptet aber steif und fest nicht abhängig zu sein.
Das ist eben nicht so. Hierzu zitiere ich mal aus der "Kleiber-Studie"(Er hat im Auftrag der Bundesregierung die Gefahren von Cannabis untersucht):

Es ist bemerkenswert, daß sich in der Studie mehr Cannabiskonsumenten selbst als abhängig bezeichneten, als dies nach der internationalen Defintion objektiv der Fall ist. 23 Prozent der 1265 aktuellen Cannabiskonsumenten bezeichneten sich selbst als abhängig, "was gegenüber der 'objektiven' Klassifizierung eine um 15 Prozent erhöhte Rate darstellt." (Seite 196) Hier findet also keinerlei Bagatellisierung des Konsums statt wie es von Alkoholikern bekannt ist, sondern eine vergleichsweise einsichtige, eher übereinsichtige Selbsteinschätzung. Eine relativ realistische Selbsteinschätzung wurde in der Studie auch bei anderen Fragen, etwa bei der Selbstzuordnung zu vorgegebenen Konsummustern, festgestellt.

Wie Du siehst, haben Cannabiskonsumenten eine wesentlich realistischere Selbsteinschätzung, als Alkoholiker.
Zitat:
Die seelische Abhängigkeit ist nun mal bewiesen,da beißt die Maus keinen Faden ab
Es kann zu einer Abhängigkeit kommen, aber es muß nicht zwingend so sein. Und es ist auch in den seltensten Fällen so. Hier nochmal ein Zitat aus der Kleiber-Studie:

Der Anteil der Cannabisabhängigen war in den verschiedenen Konsumgruppen unterschiedlich verteilt. So waren 1 Prozent der Gelegenheitskonsumenten, 7 Prozent der Individualkonsumenten, 10 Prozent der Freizeitkonsumenten und 28 Prozent der Dauerkonsumenten als 'abhängig' zu klassifizieren.
D.h. also: Cannabis macht nicht physisch und nur ca. 2% der Konsumenten die nur Cannabis und keine anderen, harten Drogen konsumieren psychisch abhängig. Den Problemfällen (die es sicherlich auch gibt) könnte ohne den Prohibitionsdruck und mit den Mitteln einer Cannabisbesteuerung wesentlich effizienter geholfen werden.

Wurden nur die Cannabiskonsumenten berücksichtigt, die außer Cannabis noch nie andere illegale Substanzen konsumiert hatten, so reduzierte sich der Anteil der Abhängigen von 8 Prozent auf 2 Prozent, wobei nur selten eine schwere Abhängigkeit vorlag. Bei denjenigen, die im letzten Monat auch andere illegale Substanzen konsumiert hatten, lag die Abhängigkeitsrate bei 20 Prozent


@DEMON

Zitat:
Aber mal im Ernst, ich bin immer noch genauso gegen eine Lagalisierung und damit Verharmlosung von sog. "weichen" Drogen wie vorher, THC führt zu Bewusstseinsveränderungen und gehört damit unter das Betäubungsmittelgesetz...genau wie Alkohol auch, nur das der in Form von Wein und Bier und Branntweinen halt schon seit ewigen Zeiten einheimisch ist, was seine Wirkung/Nebenwirkungen nicht verharmlosen soll!
Die Verfolgung mehrerer Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland ist völlig unverhältnissmäßig und hat keinerlei positive Signalwirkung oder sonstige positive Auswirkungen. Es führt viel mehr zu einer unnötigen Belastung der Polizei, des Zolls und des Bundesgrenzschutzes, einem Glaubwürdigkeitsverlust des Staates u.a. bei Warnungen vor harten Drogen und bringt (durch Vermischung der Märkte harter und weicher Drogen, mangelnde Qualitätskontrolle, keine Altersüberprüfung bei der Abgabe auf dem Schwarzmarkt, unötige Kriminalisierung der Konsumenten und damit verbundener Arbeitsplatzverlust etc.) alle deutschen Cannabiskonsumenten unnötig in Gefahr. Angesichts der Tatsache, dass in den Niederlanden, wo Cannabis de-fakto frei erhältlich ist, die Zahl der Konsumenten im oder (in Teilbereichen) sogar unter dem europäischen Durchschnitt liegt, ohne dass hundertausende harmlose Bürger staatlich verfolgt werden zeigt, wie sinnlos, ja für die Konsumenten geradezu menschenverachtend die in Deutschland vorherrschende Prohibitionspolitik ist.
Die Alkohol-Prohibition hat ebenfalls nicht funktioniert.
Wenn die Prohibition also all diese Probleme nicht verhindern kann, sollten wir uns nicht mal die Alternativen ansehen?

Greetz,DonBoskop