Thema: Stichtage
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2. March 2006, 09:21   #92
Jules
 
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02. März 1933: Premiere des Films King Kong und die weiße Frau in New York City

King Kong und die weiße Frau (1933) ist ein US-amerikanischer Fantasyfilm der Regisseure Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack. Der mittlerweile weltbekannte und in der Popkultur verewigte Riesenaffe King Kong hatte hier seinen ersten Auftritt.

Handlung
Regisseur Carl Denham reist mit seiner Filmcrew auf dem Frachtschiff Venture zur entlegenen Insel Skull Island, um dort sein neuestes Werk zu drehen. Die Ureinwohner der Insel leben vom Rest der Insel durch eine hohe Mauer getrennt. Bei der Landung gerät die Besatzung in eine Zeremonie der Inselbewohner vor dem Tor der Mauer, die dem lokalen Inselgott Kong gerade eine junge Frau opfern wollen. Als die Kameramänner die Szene filmen wollen, werden sie entdeckt und umstellt. Die Flucht gelingt zwar, doch die platinblonde Hauptdarstellerin Ann Darrow wird in der folgenden Nacht von den Eingeborenen vom Schiff entführt und zur neuen Braut Kongs erkoren.

Zur Ehevollstreckung wird sie im Dschungel festgebunden und muss feststellen, dass ihr zukünftiger Gatte Kong ein gigantischer Gorilla ist. Für Kong ist es Liebe auf den ersten Blick, und er sorgt sich aufopfernd um das Wohlergehen seiner Gemahlin. Unter anderem verteidigt er sie gegen diverse Dinosaurier, die auf Skull Island noch nicht ausgestorben sind. Ann wird allerdings schon bald von John Driscoll, dem Maat der Venture, gerettet. Kong verfolgt sie, er durchbricht das Tor der Mauer und veranstaltet unter den Eingeborenen ein Massaker. Es gelingt Carl Denham aber, Kong mit einer Gasbombe zu betäuben und nach New York zu verfrachten.

Als „King Kong“ soll er in einem Broadway-Theater dem zahlenden Publikum präsentiert werden. Bei der Premiere wird er allerdings vom Blitzlichtgewitter der Fotografen so wild, dass er seine Fesseln sprengt und daraufhin auf der Suche nach Ann durch New York zieht. Auf seinem Weg löst er eine Massenhysterie aus und wirft mit Autos und U-Bahnen um sich.

Er findet seine Gemahlin in ihrem Apartment im Empire State Building vor, nimmt sie in seine schützende Hand und klettert mit ihr bis auf die Spitze des damals höchsten Gebäudes der Welt. Dort setzt er Ann ab und muss sich mehrerer Doppeldecker der Air Force (im Cockpit niemand geringeres als die Regisseure Cooper und Schoedsack selbst) erwehren. Schließlich wird er von deren Maschinengewehren tödlich verwundet und stürzt in die Tiefe.

Produktion und Konzeption
Das produzierende Filmstudio waren die RKO Pictures.

Jean Harlow lehnte die weibliche Hauptrolle in King Kong ab. Angeblich gewann Regisseur Cooper Fay Wray mit den berühmt gewordenen Worten "You will have the tallest, darkest leading man in Hollywood." (etwa: „Du wirst mit dem hochgewachsensten, dunkelhaarigsten Hauptdarsteller in Hollywood arbeiten“) für die Hauptrolle.

Bevor der Film seinen endgültigen Namen „King Kong“ erhielt, spielten die Filmemacher mit Alternativen wie „The Beast“, „The Ape“, „King Ape“ und „Kong“.

King Kong ist außerdem der erste Film, in dem während der Handlung Musik gespielt wurde. Dies gab es vorher nur im Vor- und Abspann.

Der Film musste nach einer Testvorführung neu geschnitten werden. Bei der Verfolgung durch den Dschungel gab es eine Szene, in der Kong die Männer in eine Schlucht wirft, wo sie von allerlei Krabbelgetier gefressen werden. Bei dieser Szene verließen viele Besucher das Kino, also wurde sie komplett geschnitten. Aufgrund der prüden Zensurgesetze wurden auch mehrere Szenen mit der fast nackten Fay Wray und einige Szenen, in denen Kong Leute tötet, gekürzt, was den Affen wesentlich freundlicher wirken ließ. Erst 1958 wurde die Originalfassung restauriert und die fehlenden elf Minuten wieder eingefügt.

Kong ist in fast jeder Szene von unterschiedlicher Größe, dies aber mit voller Absicht, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Für die Modelle wurden unter anderem Felle von ungeborenen Lämmern verwendet. Die meisten Dinosaurier hatte Willis O'Brien schon für das Filmprojekt „Lost Island“ gebaut, das jedoch nicht realisiert wurde.

Das riesige hölzerne Tor von Skull Island wurde auf denkwürdige Weise recycelt: Es wurde 1939 für Vom Winde verweht (als Teil des Depots von Atlanta) niedergebrannt.

Rezeption und Erfolg
King Kong spielte allein am Startwochenende in den USA über 90.000 Dollar ein, was zum damaligen Zeitpunkt einen Rekord darstellte. Die Spezialeffekte von Willis O'Brien, allen voran der Einsatz des Stop-Motion-Verfahrens, galten als wegweisend und auch heute genießt der Film noch großes Ansehen. Das Bild des riesigen Gorillas auf dem Wolkenkratzer, die schädelförmige Insel Skull Island und Fay Wrays entsetzter Blick (und Schrei) zählen heute fest zur Ikonographie der Popkultur.

Der Erfolg des Films bewahrte die Filmfirma RKO vor dem Bankrott.

Verwandte Filme
Fortsetzungen

Aufgrund des enormen Erfolgs kam bereits 1933 die Fortsetzung The Son of Kong in die Kinos. 1949 folgte eine weitere, sehr freie Fortsetzung: Panik um King Kong (Mighty Joe Young). Bei beiden Filmen waren (bis auf die Schauspieler) die meisten Personen des Stabs des Klassikers beteiligt.

Neuverfilmungen
1976 - King Kong (von John Guillermin)
2005 - King Kong (von Peter Jackson)

Weitere Verfilmungen
1962 - Kingukongu tai Gojira (1962) (Die Rückkehr des King Kong) (von Ishirô Honda)
1967 - Kingukongu no Gyakushu (1967) (King Kong - Frankensteins Sohn) (von Ishirô Honda)
1986 - King Kong Lives! (1986) (King Kong lebt) (von John Guillermin)

Interessantes
Das japanische Pendant ist Godzilla (japanisch „Gojira“, ein Wortspiel aus „Gorilla“ und „Wal“, japanisch „kujira“). Godzilla kämpfte u.a. auch mit King Kong-ähnlichen Monstern.
King Kong ist die freie Vorlage für eines der erfolgreichsten Computer & Videospiele: Donkey Kong.
Edgar Wallace verstarb, während er an King Kong arbeitete.
1961 kam King Kongs englisches Gegenstück namens Konga in die Kinos. Bei Konga handelt es sich eigentlich um einen mit Wachstumsserum behandelten Schimpansen, der im laufe des Films allerdings das Aussehen eines riesigen Gorillas annimmt.