Thema: Stichtage
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8. March 2006, 08:33   #98
Jules
 
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08. März 1999: Todestag Joe DiMaggio, US-amerikanischer Baseball-Spieler

Joseph Paul „Joe“ DiMaggio (* 25. November 1914 in Martinez, Kalifornien, † 8. März 1999 in Hollywood, Florida) war ein US-amerikanischer Baseballspieler.

Er gilt noch heute als Musterbeispiel für einen Spieler – sowohl am Schlag wie auch in der Defensive auf seiner Stammposition im Center Field. Viele halten seine bis heute unerreichte Serie aus dem Jahr 1941, in der er in 56 aufeinanderfolgenden Spielen mindestens einen sogenannten „Hit“ erzielte, für die größte bislang im Baseball erreichte individuelle Leistung.

Auch genannt „The Yankee Clipper“, war er bekannt für seinen ungewohnte Haltung am Schlag (seine Beine waren relativ weit geöffnet), mit der es ihm gelang, im Laufe seiner Karriere zweimal den Titel des Batting Champions (1939 und 1940), sowie dreimal den des MVP (1939, 1941 und 1947) zu gewinnen. In 13 Spielzeiten schlug er insgesamt 361 Home Runs, erreichte durchschnittlich jedes Jahr 118 Punkte (Runs batted in, kurz RBI) und einen Gesamt-Schlagdurchschnitt von 325 (d. h. 32,5 %). Als im Jahre 1969 die Baseball-Liga ihr 100-jähriges Bestehen feierte, wurde er zum „Größten, noch lebenden Spieler“ gewählt.

Auch sein älterer Bruder Vince und sein jüngerer Bruder Dom waren professionelle Baseballspieler. Vince war ein Star in der National League, während Dom elf Jahre bei den Boston Red Sox in der American League spielte. Alle drei waren bekannt für ihre überdurchschnittlichen Defensivqualitäten.

Marilyn Monroe
Im Januar 1937 lernte Joe Dorothy Arnold kennen. Sie heirateten am 19. November 1939 in der Peter-und-Pauls-Kirche in San Francisco, wo Gratulanten und Neugierige die Straßen verstopften. Bereits kurz nach der Geburt des Sohnes Joseph III am 23. Oktober 1941 begann die Ehe zu zerbrechen. Joe verlor seine Form und bekam Magengeschwüre, 1944 wurde die Ehe geschieden. Es sollte bis 1952 dauern, bis er Dorothy komplett vergessen konnte.

1952 traf Joe die Liebe seines Lebens durch ein Blind Date. In ihren Memoiren schreibt Marilyn Monroe, dass sie Joe nicht treffen wollte. Sie stellte sich vor, er habe Muskeln wie ein Body-Builder und würde grell-bunte Krawatten tragen.

Nach knapp 18-monatiger, von Öffentlichkeit und Presse intensiv verfolgter Zeit des Umwerbens heirateten beide schließlich am 14. Januar 1954 im Rathaus von San Francisco. Anschließend wurde Joe von der Katholischen Kirche wegen Bigamie exkommuniziert.

Es folgte eine turbulente Ehe, die zwar liebevoll war, aber unter den extremen Persönlichkeiten beider und zudem unter Joes Eifersucht und Marilyns Untreue litt. Auch konnte Joe es wohl nur schwer ertragen, daß die Monroe sich damals, mitten in den guten Tagen ihrer Karriere, größten Ruhms erfreute, während ihm nach seinem Abgang als Sportler niemand mehr zujubelte. So soll verbürgt sein, dass DiMaggio, wenn seine Frau ihm schilderte, wie sie heute wieder einmal bewundert worden sei, stets bitter antwortete, er erinnere sich recht gut an dieses Gefühl.

Folgt man der Meinung des bekannten DiMaggio-Biografen Ben Cremer, dann lag auch eine Portion Gewalt in dieser Ehe. Nach Cremers Version ereignete sich ein Vorfall, als die berühmte Szene des Films „Das verflixte Siebte Jahr“ (The Seven Year Itch) in New York vor hunderten Schaulustigen gedreht wurde, in dem Marilyns Rock von unten hochgeblasen wird. Als Joe diese Szene beobachtete, hatte er nach Aussage des Regisseurs Billy Wilder „einen Todesblick“ im Gesicht – offen bleibt nur, wen Joe mit diesem Blick töten wollte. Nach nur 274 Tagen Ehe reichte Marilyn die Scheidung ein.

1961 trat Marilyn wieder in Joes Leben ein, nachdem ihre Ehe mit dem Schriftsteller Arthur Miller gescheitert war. Am 7. Februar wurde sie in eine Nervenklinik eingewiesen und dort in der Abteilung für schwerste Fälle aufgenommen. Joe veranlasste, dass sie in eine andere Klinik verlegt wurde. Nach ihrer Entlassung traf sie ihn in Florida, wo er als Trainer im Traningslager der Yankees tätig war. Niemand glaubte ihren Aussagen, sie seien nur gute Freunde und schnell machten Gerüchte über eine erneute Heirat die Runde. Marilyns New Yorker Apartment wurde von Reportern permanent belagert.

Maury Allen behauptet in seiner DiMaggio-Biographie, dass Joe seinen mit 100.000 US-Dollar dotierten Job bei den Yankees aufgab, um nach Kalifornien zurückzukehren und Marilyn einen erneuten Heiratsantrag machte.

Nach Marilyns Selbstmord am 5. August 1962 kümmerte sich Joe um die Beerdigung. In den folgenden 20 Jahren veranlasste er, dass dreimal wöchentlich 20 rote Rosen an ihr Grab geliefert wurden. Im Gegensatz zu manch anderen Männern, die Marilyn gut kannten (oder dies zumindest behaupteten), hat Joe DiMaggio nie öffentlich über ihre Ehe gesprochen oder gar ein Buch geschrieben. Er heiratete danach nie wieder.

Unsterblich
DiMaggio wurde noch auf weitere Weise unsterblich: Ernest Hemingway lässt in seinem Roman Der alte Mann und das Meer den alten kubanischen Fischer sagen: „I would like to take the great DiMaggio fishing. They say his father was a fisherman.“ Und bei seinem – am Ende sinnlosen – langen Kampf mit dem großen Fisch (Marlin) fragt sich der alte Fischer wiederholt „what would the great diMaggio do now?“.

Ende der 60er Jahre fragten Simon and Garfunkel in ihrem Song „Mrs. Robinson“ aus dem Film Die Reifeprüfung mit Dustin Hoffman: „Where have you gone Joe DiMaggio? Our nation turns its lonely eyes to you.“ Auch in Madonnas Song „Vogue“ wird DiMaggio als Stilikone neben James Dean und Marlon Brando besungen. Ebenso wird er in Billy Joels erster Strophe von „We didn't start the fire“ aufgezählt, und zwar im Reim zu „Marilyn Monroe“.

Am 19. September 1992 öffnete das Joe-DiMaggio-Kinderkrankenhaus seine Türen, für das Joe mehr als 4.000.000 US-Dollar an Spenden gesammelt und auch selbst dazu beigetragen hat.

Joe DiMaggio starb an Lungenkrebs in seinem Haus in Hollywood, Florida und ist auf dem Holy-Cross-Friedhof in Colma, Kalifornien begraben. Am 25. April 1999 enthüllten die Yankees ein Monument zu seinen Ehren im Yankee Stadium. Bereits 1952 nach seinem Karriereende entschieden die Yankees, dass nie wieder ein Spieler ein Trikot mit der Rücknummer 5 tragen wird.

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