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1. January 2008, 22:50   #7
Ben-99
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... ich kann Dich gut verstehen, denn es hätte wohl zu viel Arbeit für Dich gemacht, Deine Kritik wenigstens durch ein paar Argumente zu konkretisieren. Aber wenn man sinngemäß sagt: "Ben ist so einseitig wie Broder, aber den mag ich auch nicht", dann kann man auch gleich Lafontaine mit Koch auf eine Stufe stellen. Oder warum nicht gleich behaupten, daß man alle Schreiber, die bewußt polemisieren, um zu polarisieren, in einen Sack stecken könnte.

Nach dieser sonderbaren Logik wären dann auch Leute wie Kurt Tucholsky keinen Deut besser gewesen als die Nazi-Demagogen der Hugenberg-Presse. Aber auch nur dann, wenn man wie Du keinen Unterschied macht zwischen Autoren, die sich bestimmter drastischer Stilmittel bedienen, um Menschen wachzurütteln, damit sie sich nicht von Kriegstreibern verdummen lassen und solchen wie Broder, der wie "damals" das Volk gegen Andersgläubige aufhetzen will.

Was dabei herauskommt, wenn man solchen geistigen Brandstiftern weiterhin eine Bühne für ihre ekelhafte Anti-Islam-Hetze und das "Spiel mit der Angst" bietet, zeigt dieser Artikel, den Broder wohl schon deshalb nicht gern gelesen haben wird, weil er eben auch im "Spiegel" erschien:

Rechtsextremismus: Spiel mit der Angst

Um noch mehr Einfluß auf das noch immer international angesehene Nachrichtenmagazin zu gewinnen, müßte sich der unermüdliche Gag-Schreiber aus dem Israel-Reklame-Team schon selbst als Chefredakteur und somit Nachfolger von Stefan Aust bewerben. Und wenn er dann auch noch durchsetzen könnte, daß Michel Friedman den Job als Herausgeber bekommt, hätte die Welt endlich ein "führendes" Magazin, das die Menschen darüber aufklärt, welche "minderwertigen" Gläubigen eben nicht zu dem von Gott "auserwählten Volk" gehören.

Oder sagen wir es ganz lapidar: Wer gegen die Volksverhetzer ist, die unter Hitler den Samen für den Holocaust und für den Zweiten Weltkrieg mit über 50 Millionen Toten ausgestreut haben, der sollte jetzt auch keinem Demagogen wie Broder einen Freifahrtsschein ausstellen, damit er in einem der meistzitierten Blätter der Welt weiterhin seine Haßpredigten gegen Menschen veröffentlichen kann, die in islamischen Ländern leben oder dort zumindest aufgewachsen sind.

Gruß Ben