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1. May 2002, 09:38   #12
Schatz
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In unserem Städtchen haben wir "verschiedene" Arten von Bettlern und mittlerweile kennt man diese auch.

Es gibt die oben beschriebenen, die einen "belästigen" und sich mit einem Nein nicht zufrieden geben. Wenn ich einmal nein gesagt habe, bin ich nicht in Geberlaune und das wird sich auch nicht ändern. Ich gebe erst recht kein Geld um die Nervensägen wieder los zu werden. Entweder werde ich biestig und sie ziehen sich zurück und dann laufe ich ihnen nach und stelle ihnen lautstark unangenehme Fragen (glaubt ruhig, ich sei irre, denn wer weiß das schon )oder ich zücke mein Handy und zeige ihnen welche 3-stellige Nummer ich wähle. Beides wirkt hervorragend.
Neben den deutschen Bettlern dieser Art gibt es noch die vermummten ausländischen Frauen, die sogar Hand anlegen, wenn man ihnen nichts gibt. Wie oben bereits gesagt, werden die Ausländer in Deutschland meist besser versogt als die eigenen Leute. Deshalb streike ich hier auch mit dem Geldfluss. Einmal habe ich erlebt, wie eine bettelnde Frau mit Kind vondannen zog. Zufällig hatte ich den gleichen Weg. Zwei Häuserblocks weiter hat sie dann ihre alten Klamotten ausgezogen und drunter kam hochwertige neue Kleidung zum Vorschein, dann ist ein Mercedes vorgefahren und Mutter und Kind sind eingestiegen. Da hab ich aber Augen gemacht und kam tagelang nicht darüber hinweg.

Dann gibt es noch die "stillen" Bettler , die einfach nur lethargisch dasitzen. Bei uns gibt es einen alten Mann, der tut mir aufgrund seines Alters einfach leid. Da gebe ich auch alle paar Tage meinen Euro. Die jüngeren sollen was tun für ihr Geld.
Unter "was tun", verstehe ich jetzt nicht gleich sich einen Job suchen oder so, sondern versuchen sich selbst zu helfen.

Wir haben dann noch die Bettler, die "sich selbst helfen".
Einer bastelt Strohpüppchen und steckt sie auf einen kleinen Stab, diese Art von Dingern, die man dann in Blumentöpfe oder ähnliches steckt. Dann verkauft er sie mittels eines kleinen selbstgebastelten Werbeschildes und es läuft gut. Ich habe mal mit ihm geredet. Er war zwar mit alten, aber sauberen Klamotten angezogen und von Alkoholfahne keine Spur. Ich wollte ihm und seinem Hund irgendwas kaufen, aber er lehnte dankend ab und sagte, er wäre versorgt. Er hilft morgens in einer Tier-und Gartenhandlung beim Entladen der anliefernden LKWs. Dafür bekommt er dann Hundefutter und Material für seine Basteleien als Gegenleistung. Und abends hilft er bei einer Metzgerei die Abfälle beseitigen und bekommt dafür eine warme Mahlzeit. Diese Eigeninitiative fand ich so supertoll, dass ich ihm gleich 10 DM in die Hand gedrückt habe. Ab und an treffen wir uns im Supermarkt und ich zahle im dann seine Einkäufe. Dies hat er nur widerwillig angenommen und hat gefragt, was er dafür tun könnte. Ich sagte ihm, er soll sich einfach nur freuen und er grinste breit.
Ein anderer schnitzt Holzfiguren und verkauft sie.
Und wiederum einer verkauft seine selbstgeschriebenen Gedichte in einem "Band", ein paar ordentlich zusammengehefteten Blättern, die gedruckt sind. Auf meine Frage hin, erzählte er mir, dass er für einen Schreibwarenladen Werbezettel verteilt und der Besitzer ihm dann die Hefte druckt.
Diese Leute kann ich nur bewundern und bin dann freigiebig.

Fürs Angepöbeltwerden gibt es aber nix.