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11. October 2006, 13:50   #42
Ben-99
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... die als anspruchsvoll geltende österreichische Zeitung "Der Standard" hat heute ein ausführliches Interview mit Natascha Kampusch veröffentlicht, in dem sie auf mich erneut keinen besonders sympathischen Eindruck macht und eben auch nach wie vor nicht glaubwürdig wirkt. Das Gespräch ist hier zu lesen:

derStandard.at

Noch interessanter ist allerdings, was die "Standard"-Redakteurin über die Begleitumstände des Interviews berichtet, vor allem was die Bedingungen des selbstbewußten Medien-Stars angeht:

Zitat:
Die Fragen müssen präzise formuliert werden, zuerst via Fragenkatalog in der Vorbereitung und live dann, im Zweifelsfall, mehrfach neu ausformuliert und wiederholt: Im Medienkontakt – in diesem Fall mit zwei Zeitungsjournalistinnen und zwei Fotografen – bestimmt Natascha Kampusch genau, was passiert. Und wie es zu geschehen hat.

Frau Kampuschs Medienanwalt Gerald Ganzger – und sonst niemand – sitzt während des rund einstündigen Gesprächs im neonbeleuchteten Interviewraum mit am Tisch: offenbar ein Verbündeter und ein Garant für Vertragstreue.

(...)

Vor dem Interview wurde zwischen Zeitungsvertretern und Anwälten eine drei Seiten lange Übereinkunft aufgesetzt und unterschrieben. Sie regelt die Rechte und Pflichten sowie das Autorisierungsszenario für die Texte und Fotos minutiös: Ein im österreichischen Journalistenalltag sonst nicht üblicher Vorgang, zumindest bei Qualitätsmedien wie dem STANDARD.

(...)

Um Sadomaso- und anderen Gerüchten um Kampusch und ihre Familie, von Boulevardjournalisten bei Spendier-Achteln am Wiener Rennbahnweg erfragt, etwas entgegenzusetzen, kamen die neuen Gesprächstermine mit STANDARD und "Kurier" als seriöse Printmedien zustande. Geld fließt für diese Interviews keines, aber Natascha Kampusch hat sich vertraglich sämtliche Erlöse aus einer eventuellen Weitervermarktung der Artikel für ihre Hilfs-Foundation ausbedungen.

derStandard.at
Gruß Ben