Einzelnen Beitrag anzeigen
19. May 2006, 21:59   #27
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... ich hatte auch zunächst vorgehabt, diese Gottschalk-Passage noch mal gesondert positiv herauszustellen. Allerdings hat mich sein Statement über Dittsche nicht wirklich überrascht, denn in Interviews oder auch, wenn er eigene gute und auch oft wirklich witzige Artikel schreibt, habe ich keine Probleme mit ihm. Zur egozentrischen Tucke wird Gottschalk immer erst, wenn er Scheinwerfer auf sich gerichtet sieht, bzw. schon vorher, wenn man ihm Locken eindreht, die Augen per Lidstrich größer macht und der schwulste Requisiteur, den man im Studio finden kann, sich nach besonders geschmacklosen Kleidungsstücken für ihn umsieht. Er hätte beim Radio bleiben sollen oder wäre vielleicht auch ein brillanter Feuilleton-Journalist geworden. Dann allerdings nicht mit einer Villa in Malibu ;-)

Und was Loriot betrifft, denke ich mal, daß der große Meister selbst ein Fan von Dittsche ist und bisher nicht eine einzige der Imbiß-Folgen verpaßt hat, die natürlich viel mehr Tiefgang haben, als manche Leute denken, die mit "Dittsche" nichts anfangen können, weil sie halt grundsätzlich zu wenig denken und dann eben auch den Humor nicht verstehen, der eben sehr viel anspruchsvoller ist als man zunächst vermuten könnte.

Ich hoffe, daß das ZDF schon bald die vor ein paar Jahren leider schon nach 3 Folgen aus Quotenmangel abgesetzte Serie "Menschen, Tiere, Sensationen" wiederholen wird, die ich vorzüglich fand und in der Olli Dittrich schon damals seine Ideen zu "Blind Date" und "Dittsche" vorstellte. Allerdings war das deutsche Publikum dafür wohl noch nicht reif genug.

Gruß Ben

Zitat:
Zitat von Thomas Gottschalk

Er ist ein ... ja ... ein reizender Mensch, nachdenklich, wahnsinnig tiefschürfend. Eigentlich mehr ein Konzeptkünstler. Eher valentinesk in seinem Humor. Mit einem heiligen Ernst, der manchmal nicht von dieser Welt zu sein scheint. Ich selbst bin quasi Vorsitzender des Olli-Dittrich-Fanclubs, Außenstelle Malibu. Er hat, was mir fehlt: diese Melancholie, dieses Grenzdepressive. Okay, ganz dicht ist er nicht, aber auf sehr sympathische Weise. Man kann mit ihm ganz ernst über alles reden. Alles. Als vor zwei Jahren meine Mutter starb, hat er mir einen langen Brief geschrieben. Handschriftlich. Mit Füller. So etwas erlebt man in unserem Geschäft nicht oft.

Stars: Ansichten zu einem Clown - Kultur - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten