Einzelnen Beitrag anzeigen
21. December 2005, 20:35   #35
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
Zitat:
Zitat von Maggi
Vielleicht besteht ja noch Hoffnung, dass die Amerikaner einmal einen menschlichen und humanen Präsidenten wählen, der der Hinrichtung ein Ende schafft [..]
Dieses Ziel allerdings wird nicht erreicht werden, wenn das amerikanische Rechtssystem wegen der Todesstrafe als "pervers" oder "krank" gescholten wird. Für die Todesstrafe kann man nämlich ebenso mit ganz rationalen Begründungen argumentieren wie gegen sie, sie zum Gesundheitsproblem zu erklären - nun, das gehört nicht dazu.

Denn Befürworter könnten mit einiger moralischer Berechtigung kontern, daß die Todesstrafe zunächst einmal auch nur vergleichsweise selten verhängt wird und dann zumeist für Taten, durch deren Verüben die Täter ja selbst den Maßstab festlegten, nach dem die Berechtigung der Strafe bewertet werden kann oder eben muß, gerade auch wenn man sich auf christliche Werte beruft.

Wenn beispielsweise Williams vier Menschen umlegte, also selbst an Unschuldigen die Todesstrafe vollstreckte, dürften er und seine Anhänger sich nicht über diese Art der Strafe beschweren, wird sie auf ihn angewandt. Er akzeptierte das Töten von Menschen, also ist es doch nicht verwerflich, wird er getötet - und auch dies erst nach einem Prozeß und einiger Zeit, während der noch Entlastungszeugen hätten aufgeboten werden können, so sie denn existieren.

Will man also bei "pervers" oder "krank" bleiben, so war er es, der "pervers" und "krank" handelte, so festlegte, was geht, und entsprechend sanktioniert wurde.

Zitat:
Zitat von Ben-99
Doch dann verspielte er immer mehr das Vertrauen der Wähler, denkt aber wohl immer noch, daß ihn die Seilschaft zum Bush-Clan retten wird. Doch der selbst erheblich angeschlagene Präsident hat zur Zeit ganz andere Sorgen. Deshalb glaube ich, daß er ihn wie eine fettige heiße Kartoffel fallen lassen wird.
Weshalb nimmst Du an, Präsident George W. Bush hätte überhaupt die Macht, Gouverneur Arnold Schwarzenegger politisch fallenzulassen? Der eine regiert einen Bundesstaat, in dem er demokratisch legitimiert wurde, der andere einen Staatenbund, dessen Mitgliedsstaaten weitaus unabhängiger sind als beispielsweise die deutschen Bundesländer.

George W. Bush kann als Präsident sich ungefähr überhaupt nicht selbständig in die kalifornische (Innen-)Politik einmischen, also sich auch nicht irgendwie von Gouverneur Schwarzenegger trennen, indem er ihn etwa aus dem Amt jagt, sollte der unbequem werden. Und umgekehrt sind auch die Fördermöglichkeiten beschränkt. Arnold Schwarzenegger ist, was er ist, aus eigener Kraft.

Ob Schwarzenegger als Politiker talentiert ist oder nicht, läßt sich sicher nicht nur an dieser einen vollstreckten Todesstrafe festmachen. Kalifornien ist wegen Schwarzenegger im Bereich einer nachhaltigen Umweltpolitik innerhalb der USA (und teilweise selbst gegenüber Deutschland) vorbildlich, und das ist ja doch eher gut als böse.

BTW: Ich sehe gerade, daß der Terminator heute bei Kabel 1 auftreten wird, neulich übte er sich wohl auch noch als Feuerwehrmann in Collateral Damage - eine ziemlich blöde Story, lausige Darsteller -, groß kann also die wirkliche Empörung über ihn im deutschsprachigen Raum auch nicht sein, sonst hätten der oder die Sender doch bestimmt auf Boykottdrohungen reagiert, die es aber anscheinend nichtmal gab ...

MfG
tw_24