[Trullertante]

Gestern bei einer Unfallaufnahme hat es mir die Sprache verschlagen, was selten passiert.

Ein Pkw-Fahrer, der nach links abbiegen wollte, übersah einen entgegenkommenden Pkw.
Weiterfahren konnte aber auch nicht, weil sich ein Fußgänger auf dem Überweg befand und rückwärts ging auch nicht- In Sekundenbruchteilen entschied er sich, den Fußgänger umzufahren.
Auf den Sachverhalt befragt, erklärte er mir sehr ernsthaft und wissenschaftlich:

Ein Zusammenstoß war unvermeidbar, Frau Polizeipräsidentin. Ich habe das mathematisch nach der Wahrscheinlichkeitsregel entschieden, Frau Polizeipräsidentin.
Ein Unfall mit dem entgegenkommenden Pkw war nicht zu vermeiden. In diesem Falle hätte es mit Sicherheit erheblichen Sachschaden gegeben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nach, wären auch der Fahrer des entgegenkommenden Pkw, eventuelle Insassen, sowie ich verletzt worden.
Da ich jedoch den Fußgänger umgefahren habe, ist nur eine Person verletzt worden und der Sachschaden an meinem Pkw ist gering. Der entgegenkommende Pkw blieb aber so unbeschädigt.
Hinzu kam die große Wahrscheinlichkeit, dass der Fußgänger sich hätte retten können.
Ist doch logisch, Frau Polizeipräsidentin, oder ??

Tja, mir fehlten die Worte. Aber mal ehrlich, hatte der Herr ( eine Matte-Professor der TU Berlin übrigens) nicht auch recht ? Still für mich denke ich ja, so hart es klingt.

Der Fußgänger übrigens erlitt einen doppelten Oberschenkelbruch und eine Trümmerbruch an der rechten Hand.

Eure Meinung ? Bin gespannt.