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18. August 2005, 19:42   #1
Ben-99
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Massenhysterie beim Papst-Besuch in Köln: Gefährliche Gehirnwäsche für Gaga-Kiddies.

... in welchem Land leben wir eigentlich? Und vor allem: in welchem Jahrhundert? Ich schalte den Fernseher ein und sehe Hunderttausende wie bekifft wirkende Jugendliche, die sich dümmlich grinsend in die Arme fallen, wie die bekloppten rumhampeln und singen, als wäre der "Weltjugendtag" mit Papst-Auftritt in Köln eine Art Love-Parade - nur ohne Techno-Gedudel.

Schlimmer noch: Da wird völlig kritiklos einer der konservativsten Pontifizes "angehimmelt", als würde sich ausgerechnet der reaktionäre Ratzinger als "Pope-Star" eignen. Mir wird speiübel, wenn ich solche Bilder sehe. Und die Massenhysterie erinnert mich an die meschuggene Mega-Show, die erst vor kurzem um den Tod von Karol Wojtyla veranstaltet wurde.

Und natürlich machen auch die Fernsehsender und fast alle Zeitungen mit. Denn seit der Beerdigung von Lady Di wissen wir ja, daß bei quotenträchtigen Ereignissen sofort alle regulären Sendungen aus dem Programm gekippt werden und sich auch niemand wagt, die Teilnehmer solcher Veranstaltungen als "krank" zu bezeichnen. Denn "normal" ist das nun wirklich nicht.

Aber wenigstens wißt Ihr jetzt, warum ich die Katholische Kirche für keinen Deut besser halte als die ach so "schlimmen" und ständig von den Medien verteufelten "Sekten". Und das Ergebnis dieser diesmal sogar staatlich geförderten Gehirnwäsche seht Ihr ja: Da rennen nur noch Gehirnamputierte ums Goldene Kalb und beten Götzen an, deren Namen viele von ihnen vor kurzem noch gar nicht kannten. Denn so "berühmt" und bekannt beim Durchschnittsbürger war der olle Ratzinger nun auch wieder nicht.

Mir würde es besser gehen, wenn ich wenigstens darüber lachen könnte, was sich zur Zeit in Köln abspielt. Aber ich kann es nicht und konnte es auch nicht vor ein paar Wochen beim päpstlichen Trauer-Happening in Rom. Und ich will auch gern erklären, warum in mir eher Angst und Entsetzen aufsteigt.

Denn stellt Euch mal vor, es würde sich nicht um inzwischen eher harmlose, heutzutage zum Glück in ihrer Macht beschnittene Päpste handeln, sondern da würde wieder ein neuer Adolf Hitler stehen, der den Menschen Friede, Freude, Eierkuchen verspricht - sie würden genauso jubeln. Denn wie schnell man junge Menschen zu willenlosen Nachbetern irgendwelcher törichten Thesen machen kann, die sie gar nicht begriffen haben und sich anscheinend auch gar nicht erst die Mühe machen, sich über ihren neuen "Heilsbringer" zu informieren, sehen wir ja jetzt.

Aber wenigstens können wir jetzt erahnen, warum unsere damals genauso jungen Großeltern auch in eine Massenhysterie verfallen sind, als sie ihren neuen "Führer" bejubelten und ihm 12 Jahre lang wie die Lemminge bis ins Verderben hinterhergekrochen sind.

Daß so etwas auch heute noch möglich ist, hatte ich mir schon gedacht. Ich kritisieren aber nicht die jugendlichen Teilnehmer an solchen Frömmel-Großveranstaltungen, die augenscheinlich nicht mehr Herr über ihre Sinne sind, sondern ich halte es schlichtweg für ein Skandal, daß auch die öffentlich-rechtlichen Sender nicht mal den Versuch unternehmen, den jungen Leuten die Augen zu öffnen, indem man ihnen klar macht, daß es generell bedenklich ist, wenn einzelne Menschen "gottartig" überhöht werden und daß Massenhysterien bisher noch nie etwas Gutes ahnen ließen.

Gruß Ben