Thema: Stichtage
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3. September 2006, 14:22   #278
Jules
 
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03. September 301: San Marino wird gegründet

Die Republik San Marino (italienisch Repubblica di San Marino, Beiname: La Serenissima) ist ein Staat in Südeuropa. Er ist vollständig von Italien umgeben und liegt zwischen den Regionen Emilia-Romagna (Provinz Rimini) und Marken (Provinz Pesaro und Urbino), nahe der adriatischen Küste bei Rimini. Den Felskamm Monte Titano krönt die Festung La Guaita. San Marino ist eine der ältesten Republiken der Erde mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Sie ist kein Stadtstaat, sondern besteht aus neun Gemeinden.

Die Anfänge

Um das Jahr 300 soll Marinus, ein Steinhauer aus Rab, einer kroatischen Insel, als Bauarbeiter ins damals aufstrebende Rimini gekommen sein. Noch bevor im Jahr 303 unter Kaiser Diokletian die letzte und wohl auch schlimmste Christenverfolgung in Italien begann, flüchtete Marinus als Christ auf den nahe gelegenen Berg Titano. Nach und nach gesellten sich weitere Verfolgte zu ihm und so bildete sich eine erste christliche Gemeinschaft auf dem Titano. Als offizielles Gründungsdatum wird heute der 3. September 301 angegeben.

Als sich die Lage 311 mit dem Toleranzedikt von Nikomedia beruhigte, wurde Marinus vom Bischof von Rimini, Gaudenzio, zum Diakon ernannt und bekam von einer zum Christentum konvertierten römischen Patrizierin namens Donna Felicissima den Titano geschenkt. Nach dem Tod ihres Namenspatrons im Herbst 366 begründete sich San Marino als Republik auf dessen letzte Worte: „Relinquo vos liberos ab utroque homine“ („Euch, Ihr Freie jedweder anderen Menschen, lass ich zurück“).

Der erste echte Beweis für das Vorhandensein einer Gemeinschaft auf dem Berg Titano stammt von Eugippius, der in seiner um das Jahr 511 vollendeten Vita Sancti Severini auch von einem Mönch auf eben jenem Berg berichtete und das Gebiet schon damals als San Marino bezeichnete. Spätere Dokumente wie das Feretranische Urteil aus dem Jahr 885 zeugen von einem organisierten und stolzen öffentlichen Leben. Schon laut dieses Urteils konnten Nachbarbischöfe keine Ansprüche auf san-marinesisches Land durchsetzen.

Ihre Freiheit genossen sie, und in den ersten Jahrhunderten war der beste Schutz gegen Feinde die Tatsache, dass kaum einer die kleine Gemeinschaft kannte. Trotzdem wurde im 10. Jahrhundert mit dem Bau von Befestigungsanlagen begonnen. Bestätigungen dafür finden sich in einer Urkunde König Berengars II. aus dem Jahr 951 und in einer Bulle Papst Honorius' II. von 1126. 1371 schrieb Kardinal Anglico, dass die Stadt „auf einem sehr hohen Felsblock liegt, auf dessen Gipfel drei riesige Burgen emporragen“. Im Laufe der Zeit wurden diese drei Burgen weiter ausgebaut und die Wasserversorgung autarkisiert, indem riesige Zisternen zum Speichern von Regenwasser in den Stein geschlagen wurden. Unterhalb des Regierungspalastes findet man noch heute Zisternen, die zwischen 1472 und 1478 entstanden sind.

Bevölkerung

Die Bewohner San Marinos sind italienischen Ursprungs. Heute leben in San Marino 83,1 Prozent San-Marinesen und 12 Prozent Italiener. San Marino hat 30.083 Einwohner (Stand März 2006). Davon leben in der Hauptstadt San Marino 4.407. Die größte Siedlung ist Serravalle mit 9.714 Einwohnern. In Borgo Maggiore leben 6.061, in Domagnano 2.865, in Fiorentino 2.245, in Acquaviva 1.812, in Faetano 1.132, in Chiesanuova 1.029 und in Montegiardino 818 Personen. Weiterhin sollen über 15.000 Staatsbürger im Ausland leben, vor allem in Italien, in den USA und in Argentinien. Die Bevölkerungsdichte beträgt 496,7 Einwohner je Quadratkilometer. Die Geburtenrate lag für den Zeitraum 2000 bis 2004 bei 10,6 pro 1.000 Einwohner, die Sterberate bei 6,9 pro 1.000 Einwohner, sodass San Marino auch heute noch eine wachsende Bevölkerung verzeichnet. Die Lebenserwartung bei der Geburt betrug 2004 78,57 Jahre für Männer und 84,95 Jahre für Frauen.

Die Landessprache ist italienisch. Wegen der starken touristischen Ausrichtung des Staates spricht fast jeder Einwohner eine Fremdsprache fließend (meist Englisch, Deutsch oder Französisch). Stark verbreitet ist außerdem, besonders unter den älteren Generationen, ein romagnolischer Dialekt (Romagnol), der aber teilweise auch von dem der nahe gelegenen Marken beeinflusst ist. 92,3 Prozent der Bevölkerung sind Katholiken, 3 Prozent gehören keiner Religion an, die restlichen 4,7 Prozent gehören anderen Religionsgemeinschaften an.

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