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8. January 2004, 02:23   #7
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Okay, Ben. Danke für die Kritik.

Nun habe ich hier dummerweise die Warnung weggelassen, die ich auf meiner Homepage hinzugefügt habe: klick

Ich werde den einleitenden Warnhinweis noch eindeutiger formulieren. Vielleicht kann Bandwurm das auch nachträglich im ersten Post dieses Threads machen - groß, rot und fett. Dank im Voraus.

Übrigens habe ich in diesem Dugarun (28.12.2001 und 26.1.2002 ) schonmal die "Gewaltdarstellung" bzw. "Nichtgewaltdarstellung" des Films "Sieben" im Vergleich zu "The Cell", "Anatomie" und "Event Horizon" und dem Spiel "HalfLife" angesprochen - interessant, daß wir anscheinend einer Meinung sind. In meinem Buch breite ich mehr als einmal den Mantel des Schweigens über (weitaus harmlosere) Szenerien, über die ich mir damals selber keine Gedanken machen mochte. Reaktion eines guten Freundes darauf war, daß er mir bis zum Ende des Buches nicht geglaubt hat: "Traue keinem Autor, der keine Leiche zeigt" (weshalb mir übrigens auch J.K. Rowling suspekt ist).

Und dennoch oder gerade deswegen habe ich für diesen Text die explizite Darstellung gewählt. Sollte es wirklich kranke Seelen geben, die sich an sowas aufgeilen können, werden die noch auf ganz andere Gedanken kommen, und das ganz ohne meinen Text. Denn auch nach dem Film "Sieben" könnte jemand auf die Idee kommen, eine Frau mit einem umgeschnallten Messer zu ficken. Ich sehe auch eine Gefahr in der Entschärfung, denn die Surrealität des Geschehens macht eine Nachahmung unwahrscheinlicher als eine "seichtere", dafür aber nachvollziehbarere Darstellung. Für so gut wie jeden dürfte, sollte, denke ich, vielleicht bin ich zu naiv, dieses Stückchen Prosa - wie auch der Film - schlicht abstoßend und ekelerregend wirken - um mit dem Schlußsatz (Holzhammer Tadaa) suggerieren: überlegt mal, was wir mit unserer Umwelt (und damit ist nicht die Natur gemeint, sondern auch unser Umgang mit Menschen - "Prinzessin Liebe") machen. Man unterstelle mir billige Effekthascherei. Und doch wirkt es - deine Interpretation geht weiter, als ich beabsichtigt hatte. Ziel erreicht.

Ich machte mir den Entschluß, den Text zu veröffentlichen, nicht wirklich leicht. Dein Feedback war wichtig für mich und wird ausschlaggebend dafür sein, was weiter damit passieren wird.