Es wird
Bilal Hussein Zaidon ja nun aber gerade vorgeworfen, er sei auffallend schnell zur Stelle gewesen, um seine
Bildchen zu machen. Unter fehlenden Mitteln und/oder Kontakten jedenfalls scheint er also nicht gelitten zu haben, zumal es im
Irak durchaus problematisch sein kann,
schnell und zuverlässig von
A nach
B zu gelangen. Und wenn bei einer
Hausdurchsuchung auch noch
Bombenteile gefunden werden, drängen sich gewisse Schlüsse auf, über die nun ja auch vor einem
irakischen Gericht verhandelt werden soll.
Daß
Bilal Hussein Zaidon "kaltgestellt" wurde, scheint mir ebenfalls deshalb unwahrscheinlich, da sich sein Abgang ungefähr überhaupt nicht auf die Berichterstattung ausgewirkt hat. Sie findet nach wie vor statt, nur gibt es derzeit eben nicht mehr so viele
bad News, was zwar berichtenswert ist, aber gerade in
Deutschland eher uninteressant. Für den
Fortschritt und dessen
Dauerhaftigkeit spricht dabei, wenn ich
Blogger nun auch nicht mehr als Quelle nenen darf, die von den
Vereinten Nationen genannte Zahl von um die 1.000
Bürgern, die aus dem Exil in den
Irak tagtäglich heimkehren.
Mehr noch, 45.000
Menschen sollen allein aus
Syrien im letzten Monat in den
Irak zurückgekehrt sein. Und selbst wenn, wie
Sudarsan Raghavan in der
Washington Post anmerkt, diese Zahlen gering scheinen angesichts von bis zu 2.2
Millionen Menschen, die seit 2003 den
Irak verließen, so sind sie ein doch recht deutliches Zeichen dafür, daß die
Heimkehrer auf eine Zukunft im
Irak vertrauen, denn sonst würden sie als rational handelnde
Menschen zweifellos das Exil vorziehen, das zwar
schwierig -
Bürokratie,
Armut etc. - sein mag, im Zweifelsfall ja aber doch erträglicher als etwa ein angeblicher
Bürgerkrieg.
Wahrscheinlich hat die
US-Regierung allerdings auch diese
UN-Zahlen gekauft,
"[e]inheimischen Reportern fehlen" ja zudem bekanntlich
"meist die Mittel, um auf eigene Faust zu recherchieren", so daß
Richtigstellungen nicht zu fürchten sind, denn die, die diese Angaben bestätigen sollten, werden andererseits bestimmt dafür
bezahlt, sind also unglaubwürdig. Herrlich, daß es
Verschwörungstheorien gibt, wenn die
Realität sich nicht nach der
Theorie richten will ...
MfG
tw_24