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1. November 2002, 17:33   #4
Glühwürmchen
 
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Man sollte sich erst einmal Gedanken darüber machen wodurch der "Wahn" entsteht.

Diesen "Wahn" gab es aber doch schon immer.

Man sehe in die Zeit, in dem der Adel blass und die Sklaven/Arbeiter braungebrannt waren.
Reiche Leute puderten sich sogar weiß, damit man sie vom "Pöbel" eindeutig unterscheiden konnte.

Die Zeit der Rubensfiguren kam...

Groß, blond und blauäugig...

Dann kam irgendwann Twiggy...

Retortenbabys mit speziellen Spendersamen die nur die "guten Eigenschaften" beinhalten...

Den "Idolen" und dem Trend nacheifern ist Gang und Gebe.
Sind diese schlank und schön, dann "muss" man diesem nacheifern.
Lassen sie sich operieren, dann ist es der "einzig wahre Weg".

Welche Mensch hat beim Kontakt und (Vorstellungs-)Gespräch mehr Chancen?
Der optisch "Schöne" oder der, der mit inneren Werten glänzt die man von außen nicht sehen kann.
(Wobei ich nicht behaupte, dass beides nicht auch zusammentreffen kann)

Diese Schönheitsideale werden von Generation zu Generation übertragen. Was "in" ist wird angestrebt. Ob es sich da um Frisuren, Designerklamotten oder Äußerlichkeiten handelt, die Eltern werden fast genötigt ihren Kindern ein perfektes Äußeres zu bieten.
Sie sind es sogar oft selber die ihre Kinder zu diesen "Verunstaltungen" drängen.


Besonders junge Frauen, aber auch Frauen im mittleren Alter und junge Männer lassen sich von Zeitschriften, Katalogen, Filmen und Fernsehen beeinflussen, wie sie aussehen sollten. Auch der der Partner/ die Partnerin und der Freundeskreis vermitteln ihnen Schönheitsnormen. Die Orientierung am Aussehen von Idolen, Prominenten und Vorbildern wie Musikern, Models oder Medienstars nimmt hingegen mit zunehmendem Alter ab.


Zu unterscheiden sei auch der Beweggrund der Schönheitsoperationen nicht öffentlicher Menschen ohne medizinischer Indikation.

Junge Frauen möchten vor allem für ihre Clique oder ihren Freundeskreis und für ihr berufliches Umfeld (z.B. Ausbildungsplatz, Job, Stelle) gut aussehen. Sie verspüren am ehesten einen gesellschaftlichen Druck, schön sein zu müssen.

Frauen im mittleren Alter sind weniger bestrebt, für das äußere als für das innere Umfeld (z.B. für den Partner oder für sich selbst), schön zu sein.

Die Folgen, die sich daraus eventuell ergeben, werden zur Nebensache. Wer Erfolg haben will, der muss mit dem Strom schwimmen. Egal um welchen Preis.

Gut, dass es auch noch Menschen gibt, die nicht nach diesen Kriterien urteilen. Bei sich selber und auch bei ihren Mitmenschen.
Denn was nutzt eine perfekte Nase, wenn der Verstand sich nicht begradigen lässt?


Ein gewisser Anfang des Umdenkens ist selbst hier im Internet gegeben, denn wer von denen die miteinander schreiben weiß anfangs schon wie sein Gegenüber aussieht?