Thema: Stichtage
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23. November 2006, 00:47   #362
Jules
 
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23.11.1889: In San Francisco kommt ein Musikautomat mit Münzeinwurf zum Einsatz

Eine Jukebox ist ein Warenautomat, der durch den Einwurf von Münzen (früher ein bzw. zwei Groschen) Musik abspielt.

Im Kontext moderner IT-Systeme (Informationstechnik) bezeichnet der Begriff Jukebox ein Archivierungssystem für digitale Daten, das oft umfangreichen Anforderungen aus Bereichen wie Datensicherheit, Fälschungssicherheit und Verfügbarkeit der Daten genügen muss. Man unterscheidet zwischen starren und beweglichen Jukeboxen, da je nach Typ der Roboterarm (Picker) entweder nur in der Vertikalen (nach oben und nach unten) oder auch in der Horizontalen (dreh- oder fahrbar) beweglich ist. Weiterhin ist eine Unterscheidung nach Format der Medien unumgänglich. So gibt es Jukeboxen für fast alle automationsgerechten Medien. Zudem muss klar zwischen Jukebox und Autoloader unterschieden werden, denn ein Autoloader ist in der Regel nicht für größere Mengen Medien ausgelegt und ist evtl. auch nur auf Batchverarbeitung (kein individueller, wahlfreier Zugriff auf Medien) ausgelegt.

Das Wort Jukebox kommt aus dem kreolischen Sprachraum und leitet sich von "jook" bzw. "juke" ab, das humorvoll obszöne Musik, Tanz oder Sprache heißt. Nach einer anderen Variante gingen die Sklavenarbeiter in den Baumwollfeldern nach der Arbeit zu den sog. "jute"-joints, um sich vom Alltag zu erholen. Aus "jute" wurde dann später "juke".

Eine Jukebox kann zwischen 8 und 120 Platten beinhalten (Schellackplatten, Singles bzw. ab den Achtzigern CDs), aus denn man sich durch den Münzeinwurf und über eine aus Buchstaben und/oder Zahlen bestehende Tastatur einen Titel aussuchen konnte. Die traditionelle Jukebox, etwa von Firmen wie Wurlitzer, J. P. Seeburg oder AMI waren am oberen Ende abgerundet und besaßen an den Seiten bunte, von hinten beleuchtete Kunststoffpilaster (40er Jahre). In den 50er Jahren wechselte das Design zu Chrom und Glas und Ähnlichkeiten zum Auto-Design waren sichtbar (Heckflossen, Panoramascheiben, Cadillac-Rücklichter usw.)

Eine der Faszinationen an den Jukeboxen war die einsehbare Greif- und Abspielautomatik bis Anfang/Mitte der 60er Jahre; danach verschwand sie zunehmends hinter den Titelhaltern bzw. einer bunt bedruckten Glasscheibe.

Geschichte

Die Vorgänger der Jukebox, auch "Groschengrab" genannt, war der automatische Phonograph, ein Musikautomat, der Musik von einer Wachswalze abspielte. Diese wurden ab 1889 in größeren Mengen produziert.

Die ersten Phonographen konnten nur kurze, meist zweiminütige, Stücke in schlechter Qualität abspielen. Das steigerte sich später durch die Erfindung der Schellack-Platte, die die Länge auf rund drei bis dreieinhalb Minuten steigerte. Diese Länge hat sich seither eingebürgert und ist zur Standardlänge heutiger Musikstücke avanciert.

In den 1930er und frühen 1940er Jahren wurde offiziell die Bezeichnung "Coin-Operated Phonograph" verwendet; erst ab 1946 setzte sich mit dem Modell AMI A (Mother of Plastic) der Begriff Jukebox durch.

In den 1940er Jahren setzte sich die Schellack-Platte als haltbareres Speichermedium durch.

In den 1950er Jahren kam die Jukebox nach Deutschland (mitgebracht von den in Deutschland stationierten GIs), wo sie im Zuge des Rock'n'Roll und Interpreten wie Elvis Presley oder Bill Haley den Durchbruch schaffte.

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