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23. February 2002, 13:47   #1
peet
 
Benutzerbild von peet
 
Registriert seit: August 2001
Ort: Niederlande
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Wie weit darf die Presse gehen

Gestern habe ich die 10.000 km Eisschnell(l?)aufen im TV mit verfolgt.
So wie immer und ueberall waren auch hier wieder 2 Kehrseiten der Medaillie.
Hier der strahlende Gewinner in seiner intensen Freude und da die Verlierer
in ihrer Schmerz und der Verzweifelung.. Bilder die den Sport menschlich machen
und uns die Moeglichkeit geben zumindest emotionel am Geschehen teil zu nehmen.

Doch da war gestern ein junger Niederlaender, Bob de Jong, der obwohl bei den
niederlaendischen Qualifikationswettbewerben fuer Olympia die Nr. 1 gewesen zu sein,
im 5000m Lauf NUR 30 war.
Nachdem er beim 10.000 m Lauf bis zur 10 Runde den Erwartungen entsprach, brach in der
11. Runde zusammen und sein Leidensweg begann. Nach Beendigung des Laufes waren totale
Erschoepfung und alle anderen Emotionen bis ins letzte Detail zu verfolgen. Close up..

Natuerlich war da dann auch noch der TV Reporter, der ihm beim Verlassen der Halle
interviewte und die Fragen stellte, derren Antworten doch schon jeder wusste.
Okay, dass gehoert vielleicht dabei, aber dann kam der Moment, dass der junge Mann,
sich bis dahin mit groesster Muehe sich beherschend, dass nicht mehr aufbrachte und
die Traenen freien Lauf bekamen. Und noch waren da die Fragen des Reporters..wieso
und warum... Erst der Coach des jungen Mannes konnte ihn aus der Falle befreien..
er leitete ihn weg, gefolgt von den Fragen des Reporters..


Wie weit darf Fernsehen gehen?

Ist jemand, nur weil er im Licht der Oeffentlichkeit steht Gemeingut und verliert er alle
Rechte auf Privacy?

Auf welchem Weg sind wir?

Wir rufen lauf ueber die Respektlosigkeit der Jugend... aber sind wir viel besser?